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Nach der Kollision eines Baggers und eines Bunkerschiffs in Singapur laufen die Aufräumarbeiten, um die Ölverschmutzung einzudämmen. Die Regierung hat nun Details für die Ursache veröffentlicht – und einer bestimmten These widersprochen.

Singapurs Verkehrsminister Chee Hong Tat hat versichert, dass die Überlastung des Hafens nicht für die schwere Ölverschmutzung verantwortlich ist, die nach einem Zusammenstoß zwischen dem Bagger »Vox Maxima« der Reederei Van Oord und dem Bunkertanker »Marine Honour« nicht verhindert werden konnte.[ds_preview]

»Die Untersuchungen sind noch im Gange, aber vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Kollision am 14. Juni durch einen plötzlichen Verlust der Motor- und Steuerkontrolle des Baggerschiffs verursacht wurde«, schrieb der Minister auf einem Social-Media-Account.

»Sie ist nicht auf eine Überlastung des Hafens zurückzuführen, da unsere Hafengewässer und Ankerplätze nicht überlastet sind. Die früheren Berichte über Verspätungen bei Containerschiffen sind eine andere Sache, die auf die Ansammlung von Containerschiffen zurückzuführen ist, die bei PSA (dem Betreiber des Containerterminals in Singapur) ankommen«, so Chee Hong Tat weiter.

Aufräumarbeiten in Singapur laufen auf Hochtouren

Der Van-Oord-Bagger »Vox Maxima« hatte Berichten zufolge den Bunkertanker gerammt. »Marine Honour« fährt für den Bunkerlieferanten Straits Bunkering. Zu diesem Zeitpunkt versorgte »Marine Honour« am Pasir Panjang Terminal an der Westküste Singapurs ein Evergreen-Containerschiff, die »Ever Blink«. Durch den Aufprall wurde der Ladetank der »Marine Honour« beschädigt, so dass Öl auslief.

Die Bemühungen zur Beseitigung des Öls wurden durch die Gezeitenströmungen erschwert, die das Öl an die Ostküste und die südlichen Inseln Singapurs trugen, so dass viele Strände und Teile der Ferieninsel Sentosa geschlossen werden mussten, um die Aufräumarbeiten zu erleichtern.

Chee beschrieb die Herausforderungen: »Nachdem die MPA um 14.22 Uhr über den Vorfall informiert worden war, reagierte sie um 14.33 Uhr, um sicherzustellen, dass aus dem Bunkerschiff, das noch 400 Tonnen Heizöl im Tank hatte, kein weiteres Öl austrat, und versprühte Dispersionsmittel, um das bereits ins Meer ausgelaufene Öl sofort zu behandeln. Dies ist wichtig, um zu verhindern, dass das Öl aushärtet, was die späteren Reinigungsarbeiten auf See und an Land erheblich erschweren würde.«

Der Auftragnehmer der MPA setzte außerdem Ölsperren um das beschädigte Schiff herum ein, um zu verhindern, dass weiteres Öl aus dem Schiff ausläuft. »Die Ölsperren können zwar dazu beitragen, die Ausbreitung der Ölpest einzudämmen, aber sie können die Ausbreitung des Öls nicht vollständig verhindern, da ein Teil des Öls von den Gezeitenströmungen und Wellen mitgerissen werden und über oder unter die Sperren gelangen könnte«, heißt es weiter.

Am Dienstag begann die MPA mit dem Einsatz von Drohnen und der Nutzung von Satellitenbildern, um treibende Ölflöchen aufzuspüren und die Reinigungsgeräte gezielter einsetzen zu können. Die Behörde hat drei Strömungsbrecher mobilisiert, die das Öl an der Wasseroberfläche auffangen. Die beiden an der Havarie beteiligten Schiffe bleiben bis zur Untersuchung des Vorfalls in der Western Anchorage vertäut.   (PL)