Noch während ihrer Bauphase ist die Ostsee-Pipeline, die ab kommendem Jahr russisches Erdgas nach Deutschland befördern soll, für ihre[ds_preview] intelligente Beschaffungs- und Werkslogistik ausgezeichnet worden. Das Betreiberkonsortium Nord Stream, das auch für Planung und Bau der zwei je 1.224 km langen Pipelinestränge verantwortlich zeichnet, ist Trägerin des Deutschen Logistik-Preises 2010 der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Die Auszeichnung wird seit 1984 jährlich für herausragende Branchenkonzepte verliehen. »Es handelt sich um ein Projekt von gigantischen Dimensionen. Riesige Mengen Material waren auf dem Weltmarkt zu beschaffen und zu bewegen«, erklärte der Juryvorsitzende Prof. Hans-Olaf Henkel in seiner Laudatio in Berlin. Insgesamt müssten für den Bau 90 Mio. t Material transportiert und umgeschlagen werden. Als Drehscheiben und Werksstandorte dienen fünf Häfen im Ostseeraum, darunter Sassnitz Mukran auf Rügen. Um den Transportaufwand zu verringern, wurde die Verarbeitung der Pipeline-Röhren in die Basishäfen für das Projekt verlagert. Dafür entstanden neue Betonbeschichtungswerke in Mukran und im finnischen Kotka. Gegenüber der Nutzung bestehender Produktionsanlagen in Norwegen und Schottland hätten sich dadurch 60 Mio. € Transportaufwand einsparen lassen. Die Rohrlagerplätze seien baustellennah in Hanko (Finnland), Slite (Schweden) und Karlskrona (Schweden) eingerichtet worden. »Kurze Wege reduzierten Baustellenverkehre, auch konnten dadurch Schadstoffemissionen eingespart werden, betonte Henkel.
Der erste Pipeline-Strang hat Nord Stream zufolge inzwischen eine Länge von 500 km erreicht. Er soll im Frühjahr 2011 komplett zwischen dem russischen Wyborg und dem deutschen Lubmin verlegt sein. Russisches Erdgas soll nach einer längeren Probe- und Inbetriebnahmephase von Herbst 2011 durch die Pipeline nach Deutschland fließen.
Der zweite Strang soll ein Jahr später in Betrieb gehen. Von ihm liegen bisher rund 35 km in den deutschen und russischen Anlandungsbereichen im Wasser. Durch die Pipeline können jährlich 55 Mrd. m3 Gas transportiert werden.
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