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Umbau des Expeditions- und Kreuzfahrtschiffes auf der Lloyd Werft abgeschlossen

Das der Arctica Adventure Cruise & Shipping Ltd. gehörende und von Svan Hellenic bereederte Kreuzfahrtschiff »Minerva« traf am 7. Dezember 2011[ds_preview] für umfangreiche Renovierungs­arbeiten ­sowohl im Innen- wie im Außenbereich auf der Bremerhavener Lloyd Werft ein. Für die Dauer der Arbeiten bis Ende Februar lag das Schiff ins­gesamt 83 Tage lang im Kaiserdock I. Über das Auftragsvolumen machten Reederei und Werft bislang keine Angaben. Bereits Anfang März startete die überholte »Minerva« vom britischen Hafen Portsmouth zur ersten ausgebuchten Reise Richtung Kanarische Inseln.

Es war bereits der zweite Besuch des 17 Jahre alten Schiffes bei der Lloyd Werft. Entstanden ist es auf der Mariotti-Werft in Genua aus dem Rumpf eines ursprünglich geplanten russischen Forschungsschiffes. Es trug bereits die Namen »Alexander von Humboldt«, »Explorer II«, »Minerva«, »Saga Pearl« und jetzt wieder »Minerva«.

An dem 135,10 m langen Schiff mit Platz für 350 Passagiere fanden in Bremerhaven neben Arbeiten an den öffentlichen Bereichen auch Umbauten im schiffstechnischen Bereich statt. Von außen ist vor allem die Vergrößerung des 9. Decks auffällig. Hier wurde hinter dem Hauptmast ein neues, rund 23 t schweres Deckshaus aus Aluminium aufgesetzt. Darin wurde die »Orpheus Lounge« mit 145 Sitzplätzen komplett neu eingerichtet. Benannt wurde der Aussichtsbereich nach einem ehemaligen Schiff von Swan Hellenic, der von der griechischen Epirotiki Reederei gecharterten »Orpheus«.

Auf Deck 8 wurden 20 Suiten vergrößert und mit Balkonen ausgestattet. Weitere zwölf Kabinen sind durch den Anbau von Balkonen ebenfalls aufgewertet worden. Dafür musste die Außenpromenade weichen. Zudem erfolgte auf Deck 8 die Verlängerung des Promenadendecks, welches sonnenhungrigen Kreuzfahrtreisenden nun mehr Platz bietet. Auf Deck 5 wurden sechs Kabinen zu einem Beauty- und Fitness-Center umgebaut. Die Sauna auf Deck 6 ist außer Betrieb genommen und der gewonnene Platz für eine Vergrößerung der »Shackleton-Bar« genutzt worden.

Am Heck wurde neben der Erneuerung des Holzbodenbelages ein großes Sonnen­segel am bereits vorhandenen Pool installiert. Zum Renovierungsprogramm gehörte zudem die Überholung von 150 Nasszellen in den Standardkabinen sowie die Verbesserung der Klimatechnik. Weiterhin erhielt die »Minerva« zwei neue, 117 Personen fassende Tenderboote einschließlich der dazugehörigen Davits.

Auch im schiffstechnischen Bereich standen etliche Arbeiten an. Neben allgemeinen Wartungen und Reparaturen sowie dem Einbau einer neuen Abwasserbehandlungsanlage der Firma Hamann konzentrierte sich die Werft auf Veränderungen unterhalb der Wasserlinie. Zur Treibstoff­einsparung wurde eine neue Doppelwellenanlage mit dem Promas-System von Rolls-Royce eingebaut.

Außerdem erhielt das für Expeditionskreuzfahrten vorgesehene Schiff zur Verbesserung seiner Manövrierfähigkeit in engen Gewässern eine neue Heckstrahl­anlage von Voith Turbo (Voith Inline Thruster) in einem hierzu gefertigten, rund 6 t schwerem Skeg. Der vorhandene Heckstrahler wurde demontiert und der Tunnel verschlossen.


CE