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Die »Finnbreeze«-Klasse bekommt weiteren Zuwachs. Vier von sechs in Auftrag

gegebenen RoRo-Schiffen sind jetzt in Fahrt.

Den vierten Neubau einer modifzierten Klasse von RoRo-Fachtfährschiffen hat die finnische Reederei Finnlines, ein Tochterunternehmen der italienischen Grimaldi-Gruppe[ds_preview], am 13. April in Travemünde vorgestellt und auf den Namen »Finnsun« getauft. Der erste Neubau der Sechser-Serie war im März 2011 als »Finnbreeze« in Fahrt gekommen. Es folgten »Finnsea«, »Finnsky« und jetzt die »Finnsun«. Noch in diesem Jahr wird die Serie mit der »Finntide« und »Finnwave« fortgesetzt. Alle sechs Schiffe stammen von chinesischen Werften der Jinling-Gruppe in Nantong. Die sechs Neubauten sind modifizierte Versionen, die auf dem im Jahr 2005 gelieferten Duo »Finnpulp« und »Finnmill« basieren. Sie haben von der Konzeption her große Ähnlichkeit mit dem noch 1999 von Aker Finnyards an die finnische Reederei Bore geliefertem Duo »Norsky« und »Norstream«.

Die Neubauten der »Finnbreeze«-Klasse werden ausschließlich über zwei Rampen vom Heck her be- bzw. entladen. Die große, 13,20 m breite Rampe führt auf das Hauptdeck, das gleichzeitig den wasserdichten Verschluss herstellt. Die schmalere, 6 m breite Heckrampe an Backbord führt über eine feste Innenrampe hinauf auf das Oberdeck und von dort weiter auf das Wetterdeck. Vom Hauptdeck führt eine 4,20 m breite feste Innenrampe hinunter auf die Tankdecke. Alle Öffnungen zum Hauptdeck sind nach oben zum Oberdeck und nach unten zur Tankdecke wasserdicht verschließbar. Keine der Rampen übersteigt den Neigungswinkel von 7,8°.

Beladen werden die Schiffe hauptsächlich im Unterraum mit Holz- und Papierprodukten auf Rollplattformen, auf dem Haupt- und Oberdeck finden Autos, Trailer und andere rollende Güter Platz. Der Laderaum über dem Hauptdeck wurde so weit angehoben, dass unter zwei hochgezogenen Hängedecks noch genügend lichte Höhe verbleibt, um Trailer stauen zu können. Auf dem Wetterdeck und einem Teil des Oberdecks werden ausschließlich Container in mehreren Lagen übereinander von landseitigen Kranen gestaut. Um die Schiffe bei diesen Toplasten zu stabilisieren, wurde eine vergleichsweise hohe Menge Wasserballast vorgesehen.

Die Rumpfform ist sehr viel schlanker gestaltet und mit einem extremen Bugwulst sowie hinten mit einem ausgeprägten Ducktail versehen, um den Widerstand im Wasser deutlich zu verringern, zugunsten eines geringeren Leistungsbedarfs und damit auch eines niedrigeren Kraftstoffverbrauchs. Außerdem wurden Common-Rail-Dieselmotoren und Energopac-Ruder von Wärtsilä vorgesehen, um die Schiffe ökologischer und damit auch ökonomischer zu machen.

Die Frachtfähren fahren von Finnland aus vorwiegend im Nordseedienst der Reederei über Dänemark, England, Holland, Belgien, Frankreich nach Spanien und zurück. Sie sind jedoch auch problemlos in anderen Regionen einsetzbar.


Klaus Nienaber