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Der neue Tonnenleger »Nordergründe« ist ein Multitalent: Seine Aufgaben reichen von der Unterhaltung von Seezeichen in der Nordsee bis hin zur Brandbekämpfung und dem Einsatz bei Chemikalienunfällen.
Nach der Indienststellung des Tonnenlegers »Amrumbank« des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Tönning im Jahr 2011 (HANSA 2/2012) konnte Anfang[ds_preview] November 2012 in Bremerhaven der zweite der drei bei der Fassmer-Werft in Berne / Motzen in Auftrag gegebenen Neubauten für den Betrieb und die Unterhaltung von schwimmenden Schifffahrtszeichen in der Nordsee in Dienst gestellt werden. Bereits Ende August 2012 wurde das neue Schiff für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) durch die Taufpatin Heike Grantz auf den Namen »Nordergründe« getauft. Betreiber des Neubaus ist das WSA Bremerhaven. Mit dem Neubau wurde der seit 1968 im Einsatz befindliche Tonnenleger »Bruno Illing« ersetzt.

Auf der Grundlage eines durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) Nordwest in Aurich und WSD Nord in Kiel er­arbeiteten küstenweiten Gesamtkonzep­tes zur Optimierung von Betrieb und Unterhaltung der schwimmenden Schifffahrtszeichen in der Nordsee wurde nach den entsprechenden Entwurfs-, Spezifikations- und Planungsarbeiten durch die Fachstelle Maschinenwesen Nord in Rendsburg (welche als technische Fachbehörde im Zuständigkeitsbereich der beiden Küstendirektio­nen WSD Nord und Nordwest unter anderem für Planung und Abwicklung der Beschaffung von Wasserfahrzeugen für verwaltungsspezifische Aufgabenerledigungen verantwortlich ist) ein EU-weites, offenes Vergabeverfahren eingeleitet, das im Dezember 2009 mit der Auftragserteilung an die Fassmer-Werft abgeschlossen wurde.

Konzeption

Der Tonnenleger (TL) »Nordergründe« wird durch das WSA Bremerhaven im Bereich der niedersächsischen Nordseeküste eingesetzt, insbesondere in der Außen- und Unterweser. Über das Anforderungsprofil eines TL hinausgehend, hebt sich die »Nordergründe« durch die besondere Ausstattung für die Feuerbekämpfung und den Personenschutz an Bord von einem herkömmlichen TL ab. Diese zusätzlichen Anforderungen bildeten hierbei eine weitere Grundlage des Entwurfes.

In der Konzeption sind – analog zum Tonnenleger »Amrumbank« – die Anfor­derungen für ein gutes Seegangsverhalten, eine hohe Positionierfähigkeit und eine ausreichende Stabilität für den Kranbetrieb berücksichtigt. Mit einer Länge in der CWL von 43,15 m, einer Breite auf Spant von 10,50 m und einem Tiefgang von 2,40 m ermöglicht die Antriebskonzeption der »Nordergründe« bei 90 % MCR eine maximale Geschwindigkeit von 12 kn. Das Fahrzeug wurde entsprechend den Vorschriften des Germanischen Lloyd mit dem Klassezeichen GL • 100 A 5 RSA (50) E1 und für die Maschinenanlage mit GL • MC AUT E1 gebaut.

Entsprechend der Aufgabenstellung hat der neue Tonnenleger im Vorschiffsbereich die Aufbauten, in der Schiffsmitte einen Hydraulikkran mit einer SWL von 12 t bis 12 m Ausladung und daran anschließend ein ca. 170 m² großes, überwiegend mit Holz belegtes Arbeitsdeck. Im klimatisierten Brückenhaus ist mittschiffs der Hauptfahrstand angeordnet sowie auf der Backbord- und Steuerbordseite jeweils ein Heckfahrstand. Auf der Brücke sind alle nautischen sowie steuerungs- und alarmrelevanten Anlagen zusammengeführt.

Neben einem Besprechungs- und Aufenthaltsraum beinhalten die Aufbauten auf dem nach hinten gezogenen Backdeck die Kapitänskammer, eine Kombüse und ein WC. In dem darunterliegenden Bereich sind, zusammen mit zwei Sanitärzellen, sechs Einzelkammern vorhanden, deren Ausstattung den Vorgaben des Auftrag­gebers entspricht. Auf dem Hauptdeck befinden sich im hinteren Aufbaubereich eine Werkstatt und ein Umkleideraum.

Entwurf, Konstruktion und Bauausführung

Der Tonnenleger basiert auf einem robusten, flachgehenden Verdrängerrumpf in kombinierter Längs- und Querrahmenbauweise aus Stahl mit einer Dimensionierung gemäß Eisklasse E1. Zwei im Mittschiffs­bereich angebrachte Schlingerkiele und ein strömungsgünstig in die Außenhautkontur eingebundenes Totholz verringern die Rollbewegungen des Schiffes.

In den Holzbelag sind sechs Fußpunkte für Twistlocks und eine größere Anzahl von Zurrpunkten für die Ladungssicherung eingelassen. Die Decksausrüstung entspricht den gültigen Vorschriften und beinhaltet unter anderem eine Ankerwinde mit Spilltrommeln (Steen 03-0 Größe 13) auf dem Vorschiff und ein Vertikalspill (Steen 56-9-10) auf dem Hinterschiff.

Mit Ausnahme des stahlummantelten Abluftschachtes sind die Aufbauten aus seewasserbeständigem Aluminium gefertigt. Während die beiden Frontfenster mit fest angeschlagenen Seeschlagblenden versehen sind, kommen für die Seitenfenster bei Bedarf an der Schanzinnenseite gestaute Blenden zum Einsatz.

Das Brückenhaus schließt achterlich mit dem Backdeck ab und hat einen Zwischenboden für die Kabelführungen. Das hinter dem Brückenhaus liegende Deck ist als Bootsdeck ausgeführt. Es ist von der Brücke über eine Treppe und vom Arbeitsdeck über eine Steigleiter zugänglich. Das dort längs gestaute Bereitschaftsboot des Typs DSB 5.1 SR kann durch eine ausklappbare Bootsaussetzvorrichtung ausgesetzt werden. Durchgehend zweikomponentige Farbsysteme von Hempel sind die Grundlage für den Korrosionsschutz. Im Unterwasser­bereich wurde eine TBT-freie Antifouling­beschichtung verarbeitet.

Die Einrichtung dieses Schiffes beinhaltet sieben Einzelkammern. Zwei Kammern haben zusätzlich eine Klappkoje. In den sechs Einzelkammern unter dem Backdeck sind eine Arbeitsfläche, Stauräume sowie ein Waschbecken vorhanden. Für diese Kammern stehen zwei Sanitärzellen zur Verfügung. Die Kapitänskammer auf dem Backdeck ist mit einer separaten Sanitärzelle ausgestattet. Im Frontbereich der Backdeck­aufbauten befindet sich der Aufenthaltsraum, der bis zu zwölf Personen die Möglichkeit bietet, medienunterstützte Bespre-

chungen durchzuführen. Eine Kombüse vervollständigt diesen Bereich. Im hinteren Aufbaubereich ist ein Durchgang zu einem Umkleideraum auf Höhe des Hauptdecks, der unter anderem mit einer Waschmaschine und einem Trockner ausgerüstet ist. Die danebenliegende Werkstatt mit Werkbank und der notwendigen Instandsetzungsausrüstung ist nur vom Arbeitsdeck aus zugänglich.

Im Unterschied zum konzeptähnlichen TL »Amrumbank« hat dieses Schiff einen zusätzlichen Schutzluftfilterraum. Dieser dient der Aufnahme der für den Eigenschutz notwendigen Luftfilter- und -überwachungs­technik. Um die Funktionalität des Schiffes nicht zu stark einzuschränken, wurde neben einer geringfügigen Verlängerung der Aufbauten durch die Optimierung der Werkstatt- und Backdeckbereiche auf der Steuerbordseite im hinteren Aufbaubereich ein Raum geschaffen, der sich vom Hauptdeck bis unter den achterlichen Steuerstand erstreckt. Durch Ausnutzung der deckübergreifenden Höhe konnten die beiden Filterstrecken und die Überwachungsschränke vollständig im Schutzluftfilterraum untergebracht werden. Der Zugang erfolgt im Regelfall durch die Werkstatt, wird jedoch auch über einen Durchstieg aus dem Innenbereich gewährleistet.

Antriebsanlage und Energieversorgung

Das Antriebssystem besteht aus zwei Motoren des Typs MAN D 2842 LE 419, die eine Leistung von je 588 kW abgeben können. Diese Antriebsleistung wird über je ein ZF-3000-Getriebe, eine Turbokupplung (Voith 650 TG-X) und einen mit einer Wellenfestsetzvorrichtung ausgerüsteten Wellenstrang an die gegenläufig drehenden Voith-Schneider-Propeller vom Typ 16R5/120 weiter­geleitet. Die Voith-Schneider-Antriebe werden über getrennte Schub- und verbundene Ruder­signalgeber von Bosch-Rexroth gesteuert. Die Motorsteuerung erfolgt über eine dreistufige Drehzahlvorgabe.

Für die Maschi­nen­überwachung wird ein analog- und digi­talwertverarbeitendes dezentrales Alarmsystem vom Typ Böning AHD 651 mit je einem LCD-Farbdisplay

im Haupt- und den Heckfahrständen verwendet. Im Vorschiffsbereich ist ein elektrisch angetriebenes Querstrahlruder vom Typ Schottel STT 110 LK mit einem maximalen Querschub von 30 kN eingebaut. Die Energieversorgung wird durch drei Generatoraggregate des Herstellers Hansa-Aggregate sichergestellt. Zwei Generatoren werden durch Motoren der Typen MAN D 2866 LX und MAN D 2876 LXE ange­trieben, ein Aggregat erfährt den Antrieb durch einen Motor Typ Deutz BF 4M 1013M, so dass jeweils gestaffelt 400 kVA, 285 kVA und 76 kVA in das Bordnetz eingespeist werden können. Die Aggregate können im normalen Bordbetrieb, je nach Leistungsbedarf, wechselweise oder kombiniert betrieben werden (sogenanntes »Kraftwerksprinzip«). Für die Brandbekämpfung im Maschinenraum ist eine Feuerlöschanlage des Typs Minimax MX 1230 eingebaut, die als Löschmittel Novec 1230 verwendet und durch eine elektrische Auslösevorrichtung aktiviert wird.

Das Fahrzeug ist mit einer Klima- und Lüftungsanlage ausgerüstet. Die Heizung erfolgt über eine Warmwasseranlage. Die Frischwasser- und Fäkalienanlage ist entsprechend der Vorgaben des Betreibers ausgelegt. Unter Berücksichtigung des Aufgabenspektrums befinden sich an Bord eine leistungsstarke Luftkompressionsanlage mit einem Arbeitsdruck von 13 bar der Firma Hatlapa und ein Hochdruckreiniger von Oertzen mit einem Arbeitsdruck von 230 bar bei einer maximalen Förderleistung von 23 l/min.

Arbeits- und Tonnenkran

Der unter Aufsicht des Germanischen Lloyd gebaute Arbeitskran ist identisch mit dem Arbeitskran des TL »Amrumbank«. Ohne Ausschub hat der Kranausleger bei einer SWL von 12 t eine Reichweite von 12 m. Mit vollem Ausschub auf 17 m Auslegerlänge beträgt die SWL 5 t. Zusätzlich ist ein Hilfshub von 0,5 t vorhanden. Der Kran ist für eine Krängung bis maximal 10° und einen Trimm bis maximal 5° ausgelegt, eine Seegangsfolgeeinrichtung ist für den Betrieb in der 12-t-Stufe vorhanden.

Feuerbekämpfungseinrichtungen

Der TL »Nordergründe« verfügt über eine umfangreiche, flexibel einsetzbare feuerwehrtechnische Ausstattung und ist unter anderem zur Schiffsbrandbekämpfung mit zwei Feuerlöschmonitoren ausgestattet. Diese haben eine Löschleistung von jeweils 600 m3/h und besitzen eine Wurfweite von maximal 115 m. Der achterlich zum Arbeitsdeck ausgerichtete Feuerlöschmonitor ist in einem Winkel von 300° drehbar und um 10 m – und damit bis zu einer Gesamthöhe von ca. 21 m – über der Wasserlinie ausfahrbar. Beide Feuerlöschmonitore können neben Wasser auch mit Schaum eingesetzt werden, der dann jeweils über einen Schaummitteltank zugesetzt wird. Eine Berieselungsanlage mit einer Leis­tung von 560 m3/h – über mehrere Pakete von Sprühdüsen arbeitend, dient dem Eigenschutz des Schiffes und ist bei der Feuerbekämpfung zur Kühlung der Außenflächen, der Aufbauten und zur Dekontami­nierung des Schiffes vorgesehen. Um für alle Komponenten im Feuerbekämpfungseinsatz auch die notwendige Leistung zur Verfügung zu stellen, wurde auf dem TL »Nordergründe« aufgrund des besonderen Anforderungsprofils ein zusätzlicher »Feuerlöschdiesel« mit einer Leistung von 529 kW (Typ MAN D 2842 LE) eingebaut.

Der neue Tonnenleger dient im Einsatzfall der Feuerwehr Bremerhaven auch als Bekämpfungsplattform für ihre Einsatzkräfte sowie für das notwendige Feuerwehr­equipment, wie etwa einen 20-Fuß-Feuerwehrcontainer, der entsprechend bestückt wird. Darüber hinaus steht der Feuerwehr im Einsatzfall die Nutzung der bordeigenen, sogenannten B-Anschlüsse für die Feuer­bekämpfung zur Verfügung. Diese können über bordeigene Pumpen mit versorgt werden und sind für die feuerwehrseitig gekuppelten Schläuche mit den entsprechenden B- und C-Rohren nutzbar.

Schutzluftanlage

Zum Schutze der Besatzung und der Einsatzkräfte vor Rauch und toxischen Brandgasen ist der TL »Nordergründe« mit einer Schutzluftanlage mit Kohleaktiv-Filtersys­tem ausgestattet; der Einsatz des Schiffes in explosiver Atmosphäre ist nicht vorgesehen. Der zu schützende Bereich ist als sogenannte Zitadelle auf dem Schiff ausgeführt, das heißt dieser Bereich ist gegen die Außenluft und damit gegen mögliche Brandgase abgeschottet und wird im Einsatzfall unter Überdruck gefahren. Der Zitadellenbereich umfasst den Innenraum des Schiffes mit Brücke, die Aufenthaltsbereiche, Küche, Messe, die Unterkünfte mit Kammern und Duschen / WC sowie den Klimaraum und natürlich auch den Schutzluftfilterraum selbst. Der Bereich der Zitadelle kann von den Einsatzkräften über eine zweistufige Eingangsschleuse bzw. über zwei Ausgangsschleusen betreten oder verlassen werden. Eine Dräger-Gasdetektionsanlage überwacht im Einsatzfall mittels Gassensoren ständig den Innen- und Außenbereich des Schiffes, um die bei Bränden entstehenden toxischen Brandgase, Rauchgase und Dämpfe zu detektieren. Das Herzstück dieser Anlage befindet sich im Wesentlichen in einem im Schutzluftfilterraum sitzenden Gasanalyseschrank. Dieser ist mit allen notwenigen Gassensoren bestückt. Die Signale hieraus werden über einen sogenannte Auswerteschrank aufbereitet, in dem auch die Signale aller Außensensoren des Schiffes auflaufen. Von dort werden sie weitergeleitet und in der zentralen Anzeige- und Auswerteeinheit auf der Brücke ausgewertet. Die Gasdetektionsanlage basiert auf der aktuellen »Empfehlung für den Betrieb von Gasdetektionsanlagen für SUBS’e« des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK); die Schutzluftanlage ist entsprechend den GL-Vorschriften für Chemikalienunfall-Bekämpfungsschiffe und der hierfür relevanten, zur Anwendung kommenden Teile gebaut und erhält ebenso wie die Feuerlöschanlage einen ergänzen­den Eintrag im Klassenzertifikat.

Nautische Ausrüstung, Nachrichten- und Vermessungstechnik

Gemäß der Aufgabenstellung wurden die drei Fahrstände mit einem multifunktionellen vernetzten Radarsystem analog dem Tonnenleger »Amrumbank« ausgestattet. Das Radarsystem vereint wesentliche Bedienungs- und Anzeigefunktionen für die Verkehrsüberwachung und Kollisionsvermeidung für die nautische Schiffsführung. Externe Sensoren wie Kurs, Geschwindigkeit und Wassertiefe werden zusätzlich eingespeist und auf den Radarbildschirmen dargestellt.

Bei Bedarf können die Werte im System für weitere Anwendungen weiterverarbeitet werden. Eine übersichtliche Conning-Anzeige mit verschiedenen Navigationsdaten über Drehgeschwindigkeit, Kurs, Wassertiefe, Fahrtgeschwindigkeit durch Wasser, Ruderlage, Windrichtung, Windstärke und Drift kann zusätzlich für jeden Bildschirm ausgewählt und auf jedem Sichtgerät dar­gestellt werden. Ferner ist das Radarsystem eine Plattform für die »Verwaltung« von anstehenden Navigations­alarmen. Wichtige Navigationsalarme werden zusätzlich auf die eingebauten Brückenalarmanlagen in den Fahrständen weitergeleitet.

Im Hauptfahrstand wurden zwei 23“-Radarsichtgeräte mit Bedienungseinheiten integriert. Damit kann auf jedem Sichtgerät zwischen den Navigationssystemen Radar_1, Radar_2, ECDIS-Seekarte und Radar mit Seekarte gewählt werden. Die zwei Heckfahrstände wurden jeweils mit einem aktiven 19“-Chartradar ausgestattet. Auch hier besteht die Möglichkeit der oben genannten Auswahl zwischen den Naviga­tionssystemen. Die nautischen Anlagen, die GMDSS-Funkausrüstung für das Fahrtgebiet A2, die Kommunikations- und Vermessungsanlagen entsprechen ebenfalls denen des Tonnenlegers »Amrumbank«. Für die genaue Positionierung ist der TL »Nordergründe« mit einem auf robusten Einzelkomponenten laufenden Seezeichenpositionierungssystem der Firma PiConn mit der Software TOLES ausgestattet. Damit können an allen Fahrpulten über eine spezielle Navigationsgrafik das Schiff und die anzufahrenden Positionen des Seezeichens dargestellt werden. Gleichzeitig informieren die externen Sensoren über Navigationswerte und Funktionalitäten. Eine Videoumschalteinrichtung an den Sichtgeräten dieses Systems ermöglicht eine zusätzliche Darstellung der Videokamerabilder von Bord. Gegenüber dem TL »Amrumbank« sind für die Beobachtung des Arbeitsdeckes sowie eines möglichen Brandverlaufes zwei zusätzliche Kameras mit jeweils einem fernge­steuerten Varioobjektiv, Schwenkeinrichtung, Heizung und Scheibenwischer am Mast montiert. Die Visualisierung und Steuerung erfolgt über ein Bedienpult am Feuerlöschpult. Ferner hat die Schiffsführung die Möglichkeit, sich die Kamerabilder über zusätzliche multifunktionelle Bildschirme an den Fahrständen anzeigen zu lassen.

Mit der Inbetriebnahme des Tonnenlegers »Nordergründe« steht der WSV und somit auch dem Betreiber WSA Bremerhaven ein weiteres hochmodernes Fahrzeug für den Einsatz im Bereich des Seezeichenwesens zur Verfügung, das darüber hinaus aufgrund des besonderen Anforderungsprofils für die Schiffsbrandbekämpfung mit einer leis­tungsfähigen Feuerbekämpfungseinrichtung ausgestattet ist. Die Ablieferung und Übergabe des dritten, noch im Bau befindlichen Seezeichenfahrzeuges dieser direktionsübergreifenden Beschaffungsmaßnahme ist im ersten Quartal für das WSA Wilhelmshaven vorgesehen.


Peter Bielke, Hans Bornschein, Michael Joecks, Marcus Seydler, Rüdiger Hagg