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Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums sprach die HANSA mit HADAG-Vorstand Gabriele Müller-Remer über Strategien und Herausforderungen der Zukunft


Frau Müller-Remer, 125 Jahre HADAG ist eine beachtlich lange Zeit. Was ist aus Ihrer Sicht das Erfolgsgeheimnis des[ds_preview] Unternehmens?

Gabriele Müller-Remer: In erster Linie ist es unsere Zuverlässigkeit. Weil unsere Schiffe so schnell sind und bei jedem Wetter fahren können, gibt es kaum Störungen – anders als das beispielsweise im Straßenverkehr der Fall ist. Deswegen sind die Fähren von vielen ein gern genutztes Verkehrsmittel. Sie sind die schnellste und bequemste Art zum Beispiel von Finkenwerder direkt zu den Landungsbrücken und damit in den Kern der Stadt Hamburg zu gelangen.

Mit welchen zukünftigen Herausforderungen rechnen Sie?

Müller-Remer: Wir müssen uns immer den Wünschen unserer Fahrgäste anpassen und darauf achten, was für sie von Bedeutung ist. Dazu zählt, dass wir die Linientakte entsprechend der Nachfrage anzupassen haben. Die Kunden erwarten von uns auf den beliebten Linien eine Frequenz, die sich im viertelstündigen Rhythmus bewegt. Falls ein Schiff verpasst wird, dauert es demnach nicht allzu lange, bis das nächste kommt. Zudem halten wir unsere Schiffe technisch auf dem neuesten Stand – auch hinsichtlich ökologischer und emissionsspezifischer Gesichtspunkte.

Sie haben im vergangenen Jahr etwa 8 Mio. Fahrgäste mit Ihren Schiffen befördert. Rechnen Sie in den kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg der Passagierzahlen?

Müller-Remer: Schon für dieses Jahr zeichnet sich ein Anstieg der Fahrgastzahlen ab. Wir haben im ersten Halbjahr bereits eine Steigerung verzeichnen können, die oberhalb von 5 % liegt. Hamburg ist eine prosperierende Stadt und möchte auch bezüglich der Bevölkerungszahlen weiter wachsen. Das wird sich in den Fahrgastzahlen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) widerspiegeln und damit auch auf unseren Fähren.

Wird es in naher Zukunft Veränderungen bei der HADAG geben, etwa hinsichtlich neuer Geschäftsfelder und Routen?

Müller-Remer: Unser Geschäftsfeld ist der ÖPNV und das bleibt er auch. Bezüglich neuer Routen wird es eventuell dazu kommen, dass wir die Linie 72 über die Elbphilharmonie hinaus nach Osten hin, also in Richtung Baakenhafen oder Norderelbbrücken, erweitern werden. Dass eine zusätzliche Linie eingerichtet wird, kann ich für die nächsten zwei bis drei Jahre zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennen.

Ist ein weiterer Flottenausbau geplant?

Müller-Remer: Gegenwärtig befindet sich noch ein Schiff – das insgesamt 24. – im Bau, das am Jahresende abgeliefert werden soll. Je nach Veränderung der Fahrgastzahlen kann es in den nächsten Jahren sicherlich dazu kommen, dass wir zusätzliche Schiffe benötigen, um unsere Fahrgäste auch weiterhin zuverlässig und schnell über die Elbe zu bringen.


Thomas Wägener