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Mitte September ist der Einsatzgruppenversorger (EGV) »Bonn« (A 1413) in den Dienst der deutschen Marineflotte gestellt worden. Erster Kommandant ist[ds_preview] der bisherige militärische Schiffsführer, Fregattenkapitän Björn Laue. Er ist bereits seit zwei Jahren auf der »Bonn« tätig und führte das Schiff während der Werfterprobungen.

Gebaut wurde es von einer Arbeitsgemein­schaft (ARGE) der Peene-Werft (Rumpf), Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (Aufbauten), TKMS in Emden (Zusammenbau von Rumpf und Aufbauten) sowie Lürssen (Systemintegration).

Die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit der EGV haben die beiden Schwesterschiffe »Berlin« und die »Frankfurt am Main« bereits unter Beweis bestellt. Sie sind die größten Schiffe der Marine, weltweit einsetzbar und unterstützen Einsatzgruppen, die sich aufgabenorientiert aus unterschiedlichen Schiffen und Booten zusammensetzen können. Vorrangig geht es dabei um die Versorgung mit Betriebsstoffen, Verbrauchs­gütern, Proviant, Sanitätsmaterial und Munition. Somit kann die Seeausdauer dieser Verbände von 21 auf 45 Tage erhöht werden.

Die sanitätsdienstliche Unterstützung erfolgt durch das auf einem zweistöckigen Containersystem basierende Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ). Im Verbund mit dem Schifflazarett des EGV können so über 40 Patienten behandelt werden. Da­rüber hinaus können auf dem EGV bis zu zwei Bordhubschrauber stationiert werden. Der Transport, Betrieb und Umschlag von Containern, die Unterbringung von Unterstützungspersonal sowie das Bereitstellen von Betreuungseinrichtungen sind ebenso möglich.

Wenngleich sich die drei EGV optisch kaum voneinander unterscheiden, gibt es unter dem Schiffbaustahl doch einige Veränderungen. Beispielsweise wurde für die »Bonn« fast die gesamte Bordtechnik weiterentwickelt. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den Schwesterschiffen wurde die Antriebsanlage angepasst: Sie ist nun leistungsfähiger und zugleich sparsamer.

Ferner wurden modernste Kommunikationseinrichtungen eingebaut, sodass die »Bonn« als vollwertige Führungsplattform, z.B. von multinationalen Verbänden, fungieren kann. Ein Hubschrauberleitradar erleichtert zudem den Einsatz der Bordhubschrauber.