Es ist die weltweit größte Privatregatta,
die traditionell am letzten August-Wochenende
in der »dänischen Südsee« ausgesegelt wird.
In diesem Jahr findet die von Peter Gast Shipping veranstaltete Schiffahrtsregatta bereits zum 32. Mal zwischen Schleimünde und Ærøskøbing statt.
Die von dem Hamburger Schiffsmakler Peter Gast nach einer verlorenen Wette unter befreundeten Kaufleuten 1983 mit 47 Booten und 225[ds_preview] Crewmitgliedern initiierte Wettfahrt hat sich inzwischen zu einem festen Termin der deutschen Schifffahrtszene entwickelt. Durch ihren attraktiven Mix aus Sport, Geschäft und gesellschaftlichem Event und die internationale Beteiligung ist sie zu einer der wichtigsten Kontaktbörsen der Branche geworden.
Zum Start am 30. August waren bis Redaktionsschluss – ohne die vier Begleitfahrzeuge – 125 Schiffe aller Klassen und Größen gemeldet. Das sind etwas weniger als im Vorjahr. »Wir haben uns noch stärker als bisher auf Meldungen aus schifffahrtsbezogenen Unternehmen fokussiert«, begründet Dieter Gast, der zusammen mit seinem Bruder Christian vor sieben Jahren die Organisation der Veranstaltung von seinem heute 85-jährigen Vater Peter übernommen hat, die erwünschte und auch kapazitätsbedingte Beschränkung. Er erwartet rund 1.100 Teilnehmer aus der Schifffahrt und ihr verbundenen Branchen wie Hafenwirtschaft, Werften, Zulieferer, Dienstleister, Banken sowie Politik und Verwaltung. Zu den Ehrengästen gehören auch in diesem Jahr Hamburgs segelbegeisterter Wirtschaftssenator Frank Horch und sein Bremer Amtskollege Martin Günthner sowie der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident und Seemannsknoten-Experte Peter Harry Carstensen.
Zu sehen sein werden unter anderem die schnellen und ultraschnellen Racer »Outsider« und die von Döhle gemeldete »Uca«, einige sehr bekannte Schiffe wie die für den Hamburgischen Verein Seefahrt startende »Haspa Hamburg«, eine J/V 52, die »Bank von Bremen«, Klassiker wie die vier Zwölfer »Cintra« (Hamburger Sparkasse), »Heti« (Hoppe Marine), »Anita« (Navis) und »Evaine« (Nord LB), die klassische Yawl »Peter von Seestermühe«, die Schonerbark »Preussischer Adler« sowie die 18m lange 12 KR-Yawl »Athena« und die 13m lange 8 KR-Yawl »Hera«. Als Aspiranten für den von Abeking & Rasmussen und Hammonia gestifteten Klassikerpreis sind auch mit von der Partie die von einer reinen Damencrew gesegelte »Tutima« und die ebenfalls von einem Damenteam geführte 13,70-m-Yacht »Xaos«.
Größte teilnehmende Yacht ist die 22m lange »Ventus«, eine Solaris 70 von Skipper Frank Albrecht, auf der der Eurogate-Holding-Generalbevollmächtigte und Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunter Bonz, als Gast mitsegelt. Die beiden 30‘-Yachten »Judith«, eine Penta 30, und »Marie Jo«, eine Pogo 30, sind die kleinsten der in acht Klassen auf drei möglichen Bahnen zwischen 29,5 und 34sm Länge startenden Teilnehmer. Das im vergangenen Jahr erstmals als Startschiff eingesetzte Marinefahrzeug »Dubhe« der dänischen Heimwehr steht in diesem Jahr nicht zur Verfügung.
Das über 200 Seiten starke Programmheft wurde in bewährter Weise von dem auf die maritime Branche spezialisierten Designer und Fotografen Till Landsmann erstellt. Neben Segelanweisungen, Start- und Namenslisten enthält es eine große Anzahl meist ganzseitiger Fotos. Es wird ausschließlich durch Anzeigen aus der Schifffahrtsbranche finanziert, in einer Auflage von ca. 1.800 Exemplaren gedruckt und kostenlos an alle Teilnehmer, Sponsoren und Anzeigenkunden verteilt.
Als Zielschiff soll auch in diesem Jahr ein in der Region stationierter Svitzer-Schlepper fungieren. Unverändert bleibt zudem das bewährte Team der Wettfahrtleitung mit Henning Rocholl, Gero Brugmann, Marcus J. Boehlich und Roland Rademacher.
Auch 2014 gehört die Vorabendveranstaltung unter dem Motto »Dieter Gast Family & Friends« auf dem Gelände von Henningsen & Steckmest in Grauhöft zum Programm – ebenso wie etwa der von einem Spielmannszug sowie Bürgermeister Karsten Landro und der Veranstalterfamilie angeführte Marsch aller Regattateilnehmer durch die pittoreske Stadt Ærøskøbing zur Festveranstaltung mit Siegerehrung. Dazu wurde eigens erneut vor dem Mastenwald am Alten Hafen eine Zeltstadt aufgebaut.
»Wir haben mehrfach Krisen erlebt, auf den Schifffahrtsmärkten gibt es gute und schlechte Zeiten. Trotzdem wird zusammen gesegelt. Schließlich geht es darum, sich auszutauschen, zusammenzurücken und sich eventuell auch gegenseitig unterstützen zu können«, freut sich Dieter Gast über die trotz der noch nicht überwundenen Krise bemerkenswerte Beteiligung. Dafür biete die Veranstaltung vielfältige Plattformen für die Kommunikation in größerem oder kleinerem Kreis, die Schaffung neuer oder Pflege bestehender Kontakte. Dies alles sei in dieser Form ohne das Engagement von Hauptsponsoren wie u.a. DNV GL, MAN, Deutsche Bank, Bremer Landesbank und Hamburger Sparkasse nicht möglich gewesen.
Jens Meyer