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Einer der wichtigsten Zukunftspläne bei der Bremerhavener Lloyd Werft ist die Anschaffung eines neuen großen Docks. Das kündigte Vorstandsmitglied Rüdiger[ds_preview] Pallentin an. Es soll 375m Länge und 57m innere Breite haben. Die Hebefähigkeit soll bei 90.000t Schiffsgewicht liegen. Weitere Einzelheiten und der Bauort sind zwar noch nicht bekannt. Pallentin bestätigt aber erste konkrete Schritte: »Angezahlt ist es schon. Wir wollen das Dock in etwa zwei Jahren in Betrieb nehmen.«

Der Wettbewerb ist gerade in Europa relativ hart. Immer mehr ehemalige Neubauwerften legen zunehmend ihren Fokus auf das Reparaturgeschäft, weil der Neubaumarkt in Europa angesichts der starken Konkurrenz aus Asien mehr und mehr schrumpft. Pallentin sieht die Lloyd Werft dennoch sehr gut aufgestellt: »Was uns schon immer ausgezeichnet hat, ist die Termintreue, auch bei einer engen Planung der Reederei.« Das wirke sich natürlich auch positiv auf Projekte auch im Offshore-Bereich aus.

In der Tat gab es zuletzt einige umfangreiche Aufträge für die Bremerhavener. Im Umbau-Bereich arbeitete man mehr als ein Jahr an den ehemaligen norwegischen Bohrinsel-Versorgern »Island Captain« und »Island Centurion«. Über Details hatten die Lloyd Werft und die US-Gesellschaft Schlumberger als Auftraggeber Stillschweigen vereinbart. Einiges wurde aber mittlerweile doch bekannt.

So wurden die Versorger zu Well-Intervention-Einheiten umgebaut. Für diese Arbeit an Offshore-Gas- und Ölquellen ist eine Vielzahl an technischen Gerätschaften nötig: Dazu zählen Pumpen, Leitungen und Aggregate, die für die Arbeit mit Chemikalien genutzt werden. Für diese Einsätze hatte Schlumberger die Schiffe von der Reederei Island Offshore eingechartert.

Als weiteres wichtiges Projekt im Offshore-Bereich ist die Fertigstellung des Installationsschiffes »Aeolus«. Der von der Hamburger Sietas-Werft gefertigte Neubau wurde nach Bremerhaven verholt, vor allem für das Einheben der Hubbeine, das Installieren eines Gangwaysystems oder die Endinstallation des 900-t-Krans.

Schon in der Vergangenheit hatte die Lloyd Werft in diesem Bereich Erfahrungen gesammelt, etwa mit den Endausrüstungen der Errichterschiffe »Victoria Mathias« und »Friedrich Ernestine«, damals für RWE.

Zuletzt begannen umfangreiche Umbauarbeiten an einem Kreuzfahrtschiff. Die »Artania« erhält eine neue Maschinenanlage, einen neuen Dieselgenerator, neue Balkone und Schalldämpfer. Auch das Frischwassersystem wird modernisiert sowie ein größeres Reparaturprogramm durchgeführt. In 76 Tagen soll der gesamte Auftrag abgearbeitet sein.

Das Portfolio der Werft bezeichnet Pallentin als »allumfassend«: Von der normalen Dockreparatur über Umbauten bis Neubauten. »Zusammen mit unseren ›verbundenen‹ Unternehmen German Dry Docks und MWB Motorenwerke können wir Plätze in sechs Docks anbieten«, führt der Vorstand aus.