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2014 erlebt der Hamburger Hafen das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte. Der Umschlag wuchs stärker als bei den Konkurrenten an der Nord-range, Rotterdam bleibt aber weiterhin der wichtigste Hafen für Chinaverkehre

Von den drei größten europäischen Wettbewerbern Hamburgs, Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven, konnten die Niederländer zwar eine größere Zunahme bei Containern[ds_preview] verzeichnen, im Gesamtumschlag fiel die Steigerung dort jedoch geringer aus als in Hamburg.

Insgesamt wuchs der Umschlag an der Elbe um 4,8%, dazu trugen beinahe alle Gütersegmente bei. Beim Massengut wurden mit 43Mio.t 1,7% mehr abgefertigt. 2014 war nach Angaben von Hamburg Hafen Marketing (HHM) der Containerumschlag abermals Hauptträger der guten Entwicklung. Mit 9,7Mio. TEU sei er um 5,1% gewachsen, so HHM-Vorstand Axel Mattern. Die Hafenbetreiber sind zuversichtlich, 2015 die schon öfter angepeilte Marke von 10Mio. TEU zu erreichen. Bereits 2008 lag der Containerumschlag auf einem ähnlichen Niveau wie heute, sackte dann aber infolge der Schifffahrtkrise stark ab. Die Verkehre mit China, Handelspartner Nr. 1 des Hafens, trugen mit einem Plus von 9,8% maßgeblich zum Ergebnis bei. Auch mit einem Vollcontaineranteil von 87% lag Hamburg 2014 deutlich über den Mitbewerbern an der Nordrange.

Rotterdam bleibt allerdings im Containerbereich führend und hält seine Position als wichtigster europäischer Hafen für Chinaverkehre. Diesen Rang hatte der Standort dem Konkurrenten aus Deutschland 2009 abgelaufen.

Die Verkehre mit dem Nachbarland Polen geben in Hamburg Anlass zu besonderer Freude. Da die dortige Wirtschaft boomt, konnte ein Rekordzuwachs von 22,6% verbucht werden. Insgesamt nimmt sich der Polenumschlag mit 0,39Mio.TEU noch eher gering aus, wächst dafür aber stetig. Im Januar hatten die Hamburger bereits angekündigt, sich stärker in Polen engagieren zu wollen, um mehr Verkehre an die Elbmündung zu ziehen.

Die schlechte Wirtschaftslage in Russland, noch immer Nr. 2 unter den Handelspartnern des Hamburger Hafens, bereitet indes Sorgen. Auch ein Zuwachs bei den Importen aus Russland habe die einbrechenden Exporte nicht auffangen können, so der Hafenbetreiber, die Verkehre gingen um 7,8% zurück. Schuld sei auch der schlechte Rubelkurs, der für Unsicherheit und Vorsicht bei deutschen Firmen sorge. Trotzdem will man sich bemühen, das Verhältnis zu Russland weiter zu pflegen. »Business as usual betreiben« nennt Mattern das. Irgendwann werde sich die Lage wieder ändern, da wolle man dann nicht abseits stehen.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gab vor kurzem die Rekordzahl von 1,6 Mio. TEU für den Bahnumschlag 2014 bekannt. Erneut sei Altenwerder das größte deutsche Container-Bahnterminal gewesen. Mit 785.000 TEU blieb es jedoch unter­ den Rekordzahlen­ von 2013 (813.000TEU). Einen deutlichen Zuwachs habe das Terminal Burchardkai mit 629.000TEU (+20%) erzielt. Der Umschlag am Container-Terminal Tollerort nahm um 19% zu. Als Vergleichswerte nennt die HHLA den Eisenbahnumschlag in den Bremischen Häfen mit 1,049Mio. TEU, Rotterdam mit 790.000TEU und Antwerpen mit 396.000TEU.

Auch der Terminalbetreiber Eurogate meldete für seinen Hamburger Standort gute Ergebnisse. Mit einem Plus von 16,7% habe man an die Dynamik der Vorkrisenjahre anknüpfen können. Insgesamt seien 2,3Mio. TEU umgeschlagen worden. Während Eurogates größter Standort Bremerhaven bei 5,8Mio. TEU auf Vorjahresniveau stagnierte, blieb Wilhelmshaven mit 67.076TEU abermals unter den Erwartungen. Europaweit konnte Gruppe die Containerumschlagmengen um 4,2% auf 14,8Mio. TEU steigern, die bislang höchste Rate in der Firmengeschichte.
fs