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International

Nach Recherchen der Hongkong Shanghai Banking Corporation (HSBC) ist der globale Containerverkehr im vergangenen Jahr um 5[ds_preview]% gewachsen, wobei davon ausgegangen wird, dass diese Entwicklung auch im laufenden Jahr anhält. Größte Gewinner werden dabei, was den Boxendurchsatz in den Häfen betrifft, asiatische Terminalbetreiber-Gesellschaften sein. In erster Linie, nach Einschätzung der Bank Manilas ICTSI, mit den neuen Terminals in Argentinien, Kolumbien, Mexiko und Honduras. Auch China Merchant Holdings International (CMHI) und Cosco Pacific werden deutlich zulegen können. Problem bleibe laut HSBC die Gewinnmarge, sie werde in Anbetracht des immer härter werdenden Wettbewerbs im Vergleich mit den höheren Umschlagzahlen deutlich zurückgehen.

China

Nach einer Mitteilung der Shanghai International Port (Group) Co. (SIPG) ist Shanghai auch 2014 im fünften Jahr in Folge der weltgrößte Containerhafen gewesen. 35,29Mio. TEU sind dort bei einem Wachstum von 4,5 % gegenüber dem Vorjahr über die Kaikanten gegangen. Auf Platz zwei folgt wie auch schon im Jahr zuvor Singapur mit 33,55Mio. TEU gegenüber 32,6Mio. TEU im Vorjahr. Das Hong Kong Marine Department musste dagegen für das Jahr 2014 einen Rückgang um 0,3% auf 22,35Mio. TEU konstatieren.

Dubai

Nach Worten des DP World Chairmans Sultan Ahmed bin Sulayem wird der dramatisch gefallene Ölpreis einen neuen Aufschwung in der weltweiten Schifffahrt initiieren. Darauf will sich DP World einstellen, indem die für das laufende Jahr geplanten Investitionen verdoppelt werden. Mit dem Einsatz von 1,9Mrd. $ soll die weltweite Umschlagkapazität um 14% auf 80Mio. TEU gesteigert werden. Bis 2020 sollen es 100Mio. TEU werden.

Frankreich

Marseille will große Anstrengungen unternehmen, um sich als Drehpunkt für Asien–Nordeuropa-Verkehre zu etablieren. In den entsprechenden Ausbau der Hafenanlagen sollen bis 2018 360 Mio. € investiert werden.

Griechenland

Das Engagement von Cosco Pacific in Piräus scheint sich positiv auszuwirken. Mit einem Zuwachs von 18,5% auf fast 3Mio. TEU ist der Hafen 2014 in der Tabelle der der umschlagstärksten europäischen Häfen auf Rang zehn vorgerückt. Cosco Pacific betreibt in Piräus zwei Terminals, ein drittes ist nach wie vor staatlich. Geplant ist der Bau eines vierten Terminals, für welches das chinesische Unternehmen 230Mio. € investieren will. Ob das in Anbetracht der neuen Regierungspolitik umgesetzt wird, bleibt zunächst fraglich. Gleiches gilt für die Teilprivatisierung des Hafens von Piräus (67%), an der die Chinesen ebenfalls ein starkes Interesse bekundet hatten.

Indien

Der Jawaharlal Nehru Port Trust (JNPT) als Betreiber des größten Hafens im Land plant den Ausbau der vorhandenen, 45km langen vierspurigen Straßenverbindung zwischen Hafen und dem Hinterland von Maharashtra auf zehn Spuren. Acht davon sollen künftig dem Schwerlastverkehr vorbehalten sein, die anderen beiden sind für Schnellverkehre, wie Busse o.ä. vorgesehen. Der Ausbau soll in drei Jahren abgeschlossen sein. Auch Dubai Port World (DPW) und Singapurs PSA wollen sich am Standort verstärkt engagieren. So will DPW 330m zusätzliche Kaistrecke nutzen und PSA ein weiteres Terminal bauen. Beides soll innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden.

Indonesien

Vier große asiatische maritime Konzerne wollen sich am Bau und späteren Betrieb in Jakartas Tanjung Priok Port beteiligen. Es sind Indonesiens führende Hafenbetreiber PT Pelabuhan Indonesia II (Persero) (IPC), Japans Finanzdienstleister Mitsui & Co Tokio, die Reederei NYK und Singapurs PSA International. Sie werden in der neu gegründeten PT New Priok Container Terminal One (NPCT1) zusammenarbeiten. Das neue Terminal soll eine Jahresumschlagkapazität von 1,5Mio. TEU erreichen und über einen 850m langen Liegeplatz mit 16m Wassertiefe verfügen.

Kenia

Die Kenya Port Authority (KPA) sucht einen Konzessionsnehmer für ein noch zu bauendes zweites Containerterminal in Mombasa. Die notwendigen Investitionen werden für die erste Baustufe mit 300Mio. $ angegeben. Es geht um zwei Liegeplätze mit einer Kapazität von 450.000 TEU p.a., die bis 2019 auf 1,2Mio. TEU ausgebaut werden soll. Zurzeit ist Kenia dabei, nördlich von Mombasa einen zweiten großen Hafen zu entwickeln, Lamu. Dieser soll eine jährliche Umschlagkapazität von 23 Mio. t haben.

Laut einer Meldung des »Nairobi Star« hat sich Mombasa nach Durban zum zweitgrößten Containerumschlagplatz in der Subsahara-Region entwickelt. Im vergangenen Jahr sind dort erstmals über 1Mio. TEU über die Kaikanten gegangen, 12% mehr als im Jahr davor. Gleichzeitig konnte der Hafen auch im Gesamtumschlag mit 24Mio. t einen neuen Rekord verzeichnen (plus 7,6%).

Panama

Die Kanalbehörde will, vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments, in der Corozal-Region auf der Pazifikseite einen neuen Großhafen als Transshipmentzentrum bauen. Dafür wird noch ein Investor gesucht, der das Gesamtprojekt verantworten soll und eine Betreiberkonzession für 20 Jahre plus Option für weitere 20 Jahre übernimmt. Geplant ist der Bau des neuen Hafens in zwei Phasen mit einer Jahresumschlagskapazität von letztlich 5 Mio. TEU. 16,3m soll das Fahrwasser tief sein, an der über 2.000 m langen Kaistrecke sollen fünf Liegeplätze für Postpanamax-Schiffe mit einer Tiefe von 18m entstehen. Der Endausbau ist für 2020 angesetzt.

Polen

Die Privatisierung des Danziger Hafens scheint voranzukommen. Wie zu erfahren war, verhandelt die Port of Gdansk Logistics mit Maltas Mariner Capital wegen einer Übernahme.

 


HJW