Bulk-Reeder lässt HSH Nordbank auflaufen

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Bei der Bereinigung ihres Schiffskreditbuchs stößt die HSH Nordbank bei einigen säumigen[ds_preview] Kunden auf zähen Widerstand. So hat der in Antwerpen ansässige Bulk-Carrier-Betreiber Sobelmar in den USA Gläubigerschutz unter Chapter 11 beantragt, um seine vier Handysize-Frachter vor dem Zugriff der deutschen Bank zu schützen.

Sobelmar schuldet der HSH Nordbank laut Gerichtsdokumenten Kredite von zusammen 55,6Mio.$ für die in den Jahren 2009 und 2010 aus China abgelieferten und in Dienst gestellten Schiffe. Das Institut, das als bekanntlich Gegenleistung für staatliche Beihilfen sein Schiffskreditbuch drastisch verringern muss, hat den Großteil der Darlehen laut Sobelmar Ende des vergangenen Jahres fällig gestellt. Aufgrund ausgebliebener Zusatztilgungen (»Scrap Tranche«), die der Schiffseigner aus früheren Abwrackverkäufen leisten sollte, wäre eine Zwangsvollstreckung der Hypothek offenbar rechtmäßig. Im Gegensatz zur HSH sieht Sobelmar aber noch Hoffnung, die Flotte und den Reedereibetrieb durch Umstrukturierung nach US-Recht zu stabilisieren und argumentiert, dass trotz schwerer Turbulenzen an den Schifffahrtsmärkten der Schuldendienst über die vergangenen Jahre geleistet worden sei.

Laut einer gerichtlichen Erklärung des Sobelmar-Mehrheitsgesellschafters Vladimir Terechtchenko für das Insolvenzgericht im US-amerikanischen Connecticut hatte die HSH Nordbank dem Unternehmen ein Ultimaturm gestellt: Entweder der Kunde stimmt einem Verkauf der Schiffe im Paket mit weiteren zu sanierenden Schiffen anderer Kunden an Investoren zu, oder die Bank werde eine Zwangsvollstreckung der Schiffshypotheken einleiten. Beide Fälle hätten für Sobelmar das sofortige Aus bedeutet.