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Der Eurogate-Konzern meldete eine Steigerung des Betriebsergebnisses (EBIT) um 10,2% auf 76,5Mio. €. Der Containerumschlag wuchs um 4,2% auf den[ds_preview] höchsten Wert der Unternehmensgeschichte: 14,8Mio.TEU. Entsprechend konnte auch der Umsatz zulegen, um 5,3% auf 566Mio. €. Eurogate sieht sich für die Zukunft gut gerüstet, da man bereits vor Jahren Grundlagen geschaffen habe, »um den heutigen Herausforderungen, die in der fortschreitenden Schiffsgrößenentwicklung, der Konsolidierung der Reedereien in Allianzen und des verstärkten Wettbewerbs durch Überkapazitäten in der Nordrange liegen, begegnen zu können.« Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven sei etwa die Antwort auf die fortschreitende Schiffsgrößenentwicklung, sagte Eurogate-Chef Emanuel Schiffer. Die Entwicklung an den verschiedenen Standorten verlief 2014 uneinheitlich. In Deutschland wurden zusammen 8,1Mio. TEU umgeschlagen.

Allein 5,8Mio. TEU entfielen nach einem stagnierenden Jahr auf Bremerhaven, wo es auch Joint Ventures mit den Linienreedereien MSC und CMA CGM gibt. Deutlich weniger schlägt man in Hamburg um. Dort gab es allerdings ein starkes Wachstum um 16,7% auf 2,3Mio. TEU. In Wilhelmshaven profitiert die Gruppe seit Jahresbeginn von der 2M-Allianz, in der die Marktführer Maersk und MSC kooperieren. Seit Mitte Februar wird Deutschlands einziger Tiefwasserhafen mit zwei Hauptliniendiensten und mit drei Feederdiensten bedient.

Mit dem Geschäft außerhalb Deutschlands zeigte sich Schiffer ebenfalls zufrieden. Mit 0,3% fiel das Wachstum in Italien allerdings eher bescheiden aus. Dort ist man in Gioia Tauro (Medcenter), La Spezia (LSCT), Cagliari (CICT), Ravenna (TCR) und Salerno (SCT) aktiv. In La Spezia wurde ein Investitionsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen das benachbarte Speter-Terminal übernommen wurde. Als »dynamischste« Anlage nennt Eurogate die im marokkanischen Tanger, deren Aufbau sich als »großer Erfolg« erwiesen habe. 2014 wurde das Umschlagvolumen um 33,4% auf 1,4Mio.TEU gesteigert. Die weltweit drittgrößte Linienreederei CMA CGM ist größter Kunde – ihre 16.000-TEU-Frachter legen regelmäßig in Tanger an. Trotz politischer und wirtschaftlicher Probleme in Russland nahmen auch die Mengen am Standort Ust-Luga um 68,1% auf 103.521TEU zu.

HHLA: 7,5 Mio. TEU

Der Containerterminal-Betreiber HHLA hat 2014 ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt – zumindest am Stammsitz in Hamburg. Trotz »zunehmender Belastungen« erwartet das Unternehmen mit Umschlagplätzen in der Elbmetropole sowie der ukrainischen Hafenstadt Odessa eine weitere Steigerung 2015.

Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 169,3Mio. €. An den Terminals in Hamburg gingen mit 7,2Mio. TEU so viele Container über die Kaikanten wie noch nie. Das Wachstum betrug 1,2%. Insbesondere konnten die im Schienen- und Straßentransport tätigen Gesellschaften des Intermodalsektors ihre Transportmengen deutlich steigern. »2014 war trotz schwieriger Rahmenbedingungen insbesondere aufgrund der weiteren Verzögerung der Fahrrinnenanpassung ein erfolgreiches Jahr für die HHLA«, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters. Die nach wie vor gestoppte Elbvertiefung koste das Unternehmen aber Feedermengen.

Problematisch entwickelte sich erwartungsgemäß das Geschäft am HHLA-Terminal in Odessa. Das wirkte sich insofern aus, als dass der Gesamtumschlag aller HHLA-Anlagen mit 7,48Mio.TEU leicht um 0,3% rückläufig war. »Auch wenn wir dort aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise in der Ukraine und Russland einen 30%-igen Umschlagrückgang hinnehmen musste, war das dortige Betriebsergebnis dennoch positiv«, heißt es seitens der HHLA. Angesichts der erwarteten Entwicklung von Konjunktur, Branchenumfeld, anhaltenden regionalen Risiken sowie der weiteren Verzögerung der Fahrrinnenanpassung der Elbe erwartet die HHLA im Jahr 2015 eine leichte Volumensteigerung beim Containerumschlag. Dazu soll auch ein erhofftes stärkeres Engagement der neuen Allianz »Ocean Three« in Hamburg beitragen. Zu den Partnern der Allianz gehören die großen Linienreedereien CMA CGM, UASC und CSCL.

Bei der HHLA will man weitere Engagements im Ausland nicht ausschließen. Als mögliche Expansionsziele gelten unter anderem die Adria und die Ostsee.

Die Nord/LB bewertet die Aussichten bei der HHLA ebenfalls als gut. Das Geschäftsmodell sei »solide«, das Unternehmen komme »erstaunlich gut« mit den aktuellen Rahmenbedingungen zurecht. Auch wenn das Thema Elbvertiefung ein Unsicherheitsfaktor bleibe, kam die Landesbank nach der Bilanzbekanntgabe zu dem Schluss, die Kaufempfehlung für HHLA-Aktien zu bestätigen.
Michael Meyer