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Die Commerzbank wurde Ende Juli ein ganzes Problempaket auf einen Schlag los. Die 2013 gegründete Restrukturierungseinheit HSAM mit[ds_preview] 13 Containerschiffen und fünf Bulkern ging für 255 Mio. $ komplett an ein Joint Venture von Borealis Maritime und dem US-Finanzinvestor KKR. Der Bank waren die Schiffe zugefallen, weil die Eigentümer die Kredite nicht mehr bedienen konnten. »Damit setzen wir unseren konsequenten Kurs des wertschonenden Abbaus fort«, kommentierte Stefan Otto, Bereichsvorstand der Deutschen Schiffsbank. Bereits 2014 hatte Borealis gemeinsam mit KKR neun Frachter von der Commerzbank übernommen.

Nach der Zusammenlegung der Portfolien von Commerzbank, Dresdner Bank und Deutscher Schiffsbank war einst der zweitgrößte Kreditgeber für die Schifffahrt in Deutschland mit insgesamt 21Mrd. € an ausgereichten Darlehen entstanden. Dieses Volumen war noch vor dem Verkauf der HSAM auf 12Mrd. € fast halbiert worden.

Der historische Beschluss des Bankvorstands aus dem Jahr 2012, sich gänzlich aus dem Schifffahrtsfinanzierung zurückzuziehen, hat unverändert Bestand. Allein im 1. Halbjahr 2015 wurde das Schifffahrtsportfolio der Commerzbank um 1,8 Mrd. € verkleinert, nach dem 2. Quartal werden für den Bereich Ship Finance insgesamt noch rund 11 Mrd. € ausgewiesen, darunter 5,5 Mrd. € im höheren oder mittleren Risiko.