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Mit einer Bilanzsumme von rund 200 Mrd. € gehört die NordLB zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Die Schiffsfinanzierung bleibe[ds_preview] eine wichtige Säule im Geschäftsmodell, sagt Oliver Faak, Global Head of Ship Finance. Es gebe weder eine reine Abbaustrategie noch eine klar definierte Zielmarke für die künftige Größe des Schiffsportfolios. Allerdings steuert auch die NordLB einen veränderten Kurs aus der Krise. Die Risiken in der Schifffahrt sollen durch Neugeschäft in Nischensegmenten und Restrukturierungen verringert werden.

Schiffskredite hatten der Bank im vergangenen Jahr rund 324 Mio. € an Verlusten beschert, geht aus dem Geschäftsbericht für 2014 hervor. Rund 6,5 Mrd. €, ein Drittel des Gesamtportfolios in der Schiffsfinanzierung, gilt als »problematisch«. Die Zahl der Schiffe sei seit 2013 von knapp 1700 auf zuletzt 1.526 verringert worden. Gleichzeitig wuchs das Kreditvolumen von knapp 17 auf jetzt 18,7 Mrd. € – vor allem eine Folge des erstarkten Dollar-Kurses. Per 30. Juni wurde für 224 Schiffe eine Einzelwertberichtigung vorgenommen (2014: 235 Schiffe). Die Risikovorsorge aber sinkt: Wurden 2014 noch 768 Mio. € hinterlegt, waren es im 1. Halbjahr 2015 noch 210 Mio. €. Der reine »Verkauf« von Krediten sei auch künftig nur in Einzelfällen vorgesehen, so Faak. Der Fokus liege vielmehr darauf, für problembehaftete Schiffe neue Eigenkapitalgeber zu finden.

Im laufenden Jahr sei Neugeschäft in der Größenordnung von 1 Mrd. € geplant. Ziel sei eine größere sektorale und auch regionale Diversifikation des Portfolios. Noch hat die Handelsschifffahrt mit insgesamt mehr als 80% (siehe Grafik) ein deutliches Übergewicht. Dieser Anteil soll künftig deutlich sinken. Zuletzt waren Offshore Oil & Gas und die Kreuzfahrt für Investments interessant geworden. Entscheidend sei dabei, in welcher Marktphase sich das jeweilige Segment gerade befinde.

Darüber hinaus seien Schiffe eine Assetklasse, für die sich verstärkt auch institutionelle Investoren interessierten. Die NordLB biete die Möglichkeit, direkt in das bestehende Schiffskreditportfolio zu investieren. Die Rolle als Asset Manager für alternative Kreditanlageprodukte werde künftig an Bedeutung gewinnen. Die NordLB stehe bereit, ihre Kunden auch bei der Suche nach alternativen Eigenkapital-Quellen (Börsengänge, Bonds) zu unterstützen, allerdings mit der Einschränkung, dass die Stärke der Landesbank eher im Debt Capital Market liege.