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Die Reederei John T. Essberger Dry Cargo hat ihre zwei 2.268-TEU

Neubauten in Dienst gestellt. Auch wenn sich der Markt seit der

Bestellung stark gewandelt hat, glaubt man an die Qualität des

Designs. Eine Schiffsbeschreibung in Bildern
Die beiden bis zu 19kn schnellen 27.205-tdw-Schwestern »Ubena« und »Ulanga« mit 500 Anschlüssen für Kühlcontainer sind 185m lang[ds_preview], 30m breit und maximal 10m tiefgehend. An Deck sind zwei 45t elektrische Krane von McGregor installiert. Gebaut wurden die Containerschiffe bei Yangfan in China, mit deren Arbeit man trotz einer leichten Verzögerung insgesamt zufrieden sei, heißt es.

»Ubena« und »Ulanga« stoßen in einen Markt, der von Überkapazitäten und z.T. extrem niedrigen Charterraten geprägt ist. Das ist auch den Verantwortlichen bei Essberger bewusst. Dennoch ist man optimistisch, was die Beschäftigung der Schiffe angeht. »Die Unternehmensgruppe Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger hat sich zum Bau von Schiffen in dieser Größenordnung entschieden, weil dieses Segment, insbesondere im Hinblick auf die hohe Reefer-Kapazität und eigenes Geschirr, auch im derzeitigen Markt als Feederschiffe durchaus Chancen besitzen«, sagt ein Sprecher. So sei für beide direkt ab Werft eine gute Charter bei einem »hoch angesehenen Carrier« abgeschlossen worden. Ihr Einsatzgebiet sei zur Zeit die Region Indien-Fernost. Nach Informationen der HANSA hat Branchenprimus Maersk Line die Neubauten für jeweils ein Jahr zu 11.000$ pro Tag gechartert.

In der Konstruktionsphase wurde auf hohe technische Ansprüche geachtet, um den von Lloyd’s Register klassifizierten Schiffen einen effizienten Betrieb zu ermöglichen. »So konnten wir eine Vielzahl kleiner Aspekte berücksichtigen, die in der Summe den Unterschied ausmachen können«, sagt Thomas David, Head of New Building in der Reederei.

Angetrieben werden die Schiffe von einer Tier II Doosan/MAN-Hauptmaschine des Typs 6G60ME-9.2 mit einer reduzierten Leistung von 13.100 kW bei 97 rpm, sowie einem hocheffizienten Propeller mit 6.70m Durchmesser und einem »high efficient fullspade twisted rudder«, beides von Rolls Royce (PROMAS System).

Die Hauptmaschine, ausgerüstet mit einem A-270-L59 Turbolader von ABB, hat ein Low Load Tuning mit Abgas-Bypass und zeichnet sich durch einen geringen Kraftstoffverbrauch aus. Hinzu kommen jeweils zwei Hyundai-Himsen-Hilfsgeneratoren vom Typ 9H21/32 und 6H21/32 mit 1.980 beziehungsweise 1.320 kW bei 900 rpm.

Zu den weiteren positiven Aspekten zählt Thomas David unter anderem die Hull-Optimierung, frequenzgesteuerten Seewasserpumpen von Allweiler, die high efficient Lüfter für Maschine und Laderaum der Firma Witt & Sohn, die Economizer für die Hilfsdiesel, die High Performance Paint von Hempel, die ECO- und Boxmax-Klassifizierung durch Lloyd’s Register sowie den Green Passport.

Darüber hinaus setzt die Reederei auf ein Integrated Bridge Navigation System, Integrated Bilge Water Treatment System, Ballastwasseraufbereitungsanlage und ein Performance Monitoring System von Mac, Brennstoffmesseinrichtungen für Hauptmotor, Hilfsdiesel und Kessel von VAF, sowie Trim Optimierung von SEACOS und einer Engine Evaluation Software von Tekomar.

Zwar fahren die Schiff zunächst im Asienverkehr, aber bei dem Entwurf wollte man sich aber auch andere Optionen offen halten, beispielweise Beschäftigung in US-Gewässern. Daher sind die Neubauten bereits für ein 6.6 kV High Voltage Shore Connection System vorausgerüstet, d.h. es müsste nur noch der entsprechende Landanschluss für Container geliefert und an Deck platziert werden.

Des Weiteren wurden das Kraftstoffsystem und die Tanks mit Blick auf Emissionsvorschriften in entsprechenden Schutzgebieten (ECAs) – etwa in Europa, Nordamerika und neuerdings auch China – modifiziert, d. h. Kapazitäten für Ultra Low Sulphur Fuels erhöht und das Leitungssystem geändert.

Neben der Effizienz spielt für John T. Essberger die Flexibilität der Containerfrachter eine wichtige Rolle. »Die Schiffe entsprechen in Hinblick auf Länge und Tiefgang genau den Anforderungen, die besonders die kleineren Häfen an der Küste Ostafrikas und auf den Inseln des Indischen Ozeans stellen«, so der Sprecher weiter. »Ubena« und »Ulanga« seien für den Einsatz der United African Feeder Line (UAFL) der DAL ausgelegt, die in dieser Region tätig ist. So könnten sie auch jederzeit im eigenen UAFL-Dienst eingesetzt werden.


Michael Meyer