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Eine der letzten Hürden für den reibungslosen Seeverkehr mit dem Iran könnte bald ausgeräumt sein. Die großen Schiffshaftpflicht-Versicherer der[ds_preview] International Group of P&I Clubs haben eigenen Angaben zufolge einen Durchbruch bei der Konzeption einer Haftungsdeckung für Schiffe erzielt, die sich mit den fortbestehenden einseitigen US-Sanktionen gegen den Iran verträgt. Eine »Interimslösung«, die den Reedereien eine gesicherte Haftungsdeckung für Schäden über 80 Mio. $ bietet, soll in Kürze verfügbar sein. Makler der International Group seien derzeit dabei, die entsprechende Deckung bei Rückversicherern zu platzieren, teilten die P&I Clubs in gleichlautenden Rundschreiben mit.

Hintergrund: Für Schiffe, die in den Iran fahren, ist eine Sonderlösung erforderlich geworden, weil große Rückversicherer der International Group mit Sitz in den USA aufgrund der fortbestehenden Iran-Sanktionen seitens der US-Regierung keinen Schadenersatz an iranische Unternehmen oder Organisationen auszahlen dürfen. Reedereien könnten daher bei einer schweren Havarie im Iran mit beträchtlichen Schadenersatzforderungen konfrontiert wären. Nur bis 80 Mio. $ würden die P&I Clubs als Erstversicherer gegenüber iranischen Anspruchstellern in Leistung gehen.

Das alternativesRückversicherungskonzept ermögliche darüber hinaus gehende Zahlungen in Dollar. Diese provisorische Lösung biete allerdings nicht die selbe Milliardenkapazität wie das reguläre Rückversicherungsprogramm der International Group. Auch seien die Bedingungen deutlich strenger, so die Clubs. Über eine stabile langfristige Lösung für die Iran-Haftung werde weiter verhandelt.
Michael Hollmann