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»Anpassung des Liner-Konzepts«

Setzt Rickmers-Linie auch künftig vor allem auf das Liner-Geschäft?

Gerhard Janssen: Grundsätzlich[ds_preview] sehen wir uns weiterhin als Liner-Carrier. Darin haben wir Erfahrung, dafür sind wir bekannt. Die aktuelle Marktlage hat jedoch dazu geführt, dass wir uns anpassen, und mehr Flexibilität insbesondere bei den Anlaufhäfen zeigen. So konnten wir eine Reihe von Aufträgen innerhalb Europas bzw. vom Nordkontinent in den Mittelmeerraum gewinnen.

Man kann also durchaus von einer Anpassung des Liner-Konzepts sprechen.

Wie könnte sich das Portfolio ändern?

Janssen: Wir sind inzwischen verstärkt im innereuropäischen Bereich aktiv, zum Beispiel im Mittelmeerraum, oder der Türkei. Aber auch in unseren anderen Diensten z.B. von Asien-Südamerika sind wir mit Anläufen »en-route« stärker in Erscheinung getreten. Auch innerasiatische Transporte spielen eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus werden wir, wie in der Vergangenheit Gelegenheiten ergreifen, wenn sie sich bieten.

Auch die »optimale« Schiffsgröße ist nicht unumstritten. Rickmers-Linie fährt u.a. mit vergleichsweise großen Frachtern. Wird sich an der Flottenstruktur etwas ändern, um mit kleineren Schiffen flexibler reagieren zu können?

Janssen: Wir haben derzeit keine konkreten Pläne, die Flottenzusammensetzung weiter zu ändern. Wir haben bereits Ende 2014 die Zahl der langfristig gecharterten Schiffe verkleinert. So konnten wir Kosten reduzieren und haben gleichzeitig die Möglichkeit, flexibel zu reagieren. Das gilt insbesondere im Europa-Mittelost/Indien-Dienst, in dem wir schon länger mit deutlich kleinerer Tonnage arbeiten – wie die E- und F-Typen – die kurzfristiger bzw. auf »trip-out«-Basis beschäftigt wird. Im Pearl String setzen wir weiterhin die »Rickmers Hamburg-Klasse« ein (30.000dwt), die sich hier im Hinblick auf »economies of scale« bewährt, auch in diesem schweren Marktumfeld.