Print Friendly, PDF & Email

International

Ab Mitte des Jahres gilt die Vorschrift der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), dass das Gewicht jedes für[ds_preview] den Export bestimmten Containers zu prüfen und festzuhalten sei. Die in rund 50 Ländern vertretene Federal of National Agents (FONASBA) hat in diesem Zusammenhang nach entsprechenden Recherchen allerdings festgestellt, dass kaum mehr als 20% aller Häfen in der Welt, die diese UN-Resolution akzeptiert haben, auf die Durchführung dieser Maßnahme vorbereitet sind. In der Hälfte der Länder bzw. Häfen seien noch nicht einmal die erforderlichen nationalen Regularien und Vorschriften erarbeitet worden.

Sri Lanka

Noch bevor der erste Liegeplatz des neuen Containerterminals in Colombo fertiggestellt ist, hat die Hafenverwaltung sich festgelegt, den Betreiber mit Beginn des nächsten Jahres bekannt zu gegeben. Es geht um den Betrieb einer neuen Anlage mit 400 m Kaistrecke und einer bestehenden mit 760 m Länge im Rahmen eines 35-Jahres-Vertrages. Damit soll die Containerkapazität des Hafens um 2,4 Mio. TEU erhöht werden. Insgesamt wird eine Jahresumschlagleistung von 10 Mio. TEU angestrebt.

Panama

Die Panamakanal-Verwaltung hat bestimmt, dass alle vorher verkündeten Restriktionen suspendiert sind und einen neuen maximalen Tiefgang in tropcical fresh water (TFW) festgelegt. Er liegt bei 12,04m bzw. 39,5 ft. Ungelöst ist nach wie vor eine Diskussion mit der Transportarbeiter-Gewerkschaft. Nach einer Studie der International Transport Workers Federation (ITF) soll es um die Sicherheit in den Schleusen ungünstig stehen. Danach gebe es in Gefahrensituationen, falls einmal die Kontrolle über ein zu schleusendes Schiff verloren ginge, zu wenig Platz für die Schlepper, sich in Sicherheit zu bringen.

Singapur

Im Zuge der Übernahme der Reederei NOL durch CMA CGM geht das französische Schifffahrtsunternehmen ein Joint Venture mit dem Terminal-Betreiber PSA ein. Das neue Unternehmen CMA CGM-PSA Lion Terminal (CPLT) soll vier große Liegeplätze für Containerschiffe am Pasir Panjang Terminal in Singapur betreiben. Die Liegestellen befinden sich in den Ausbauabschnitten drei und vier des Terminals und sollen im zweiten Halbjahr 2016 in Betrieb gehen. So will CMA CGM sich und seinen Partnern den Zugang zu modernster Umschlaginfrastruktur für die Abfertigung von Megacarriern in der Region sichern. CMA CGM und die staatlich-singapurische Temasek Holding, die ihre NOL-Anteile an die Franzosen verkauft hat, hatten zuvor die Stärkung des Südostasien-Hubs vereinbart. Bisher lag der Fokus vor allem auf dem malaysischen Port Klang.

Somalia

Im Rahmen eines umfassenderen Regierungsabkommens wird DP World im Hafen von Berbera einen regionalen Handels- und Logistik-Hub bauen und betreiben. Das Projekt beinhaltet außerdem die Einrichtung einer Freihandelszone. Insgesamt soll der Hafen mit Gantry-Kranen, Schlepper und modernster Lagertechnik ausgestattet werden. Berbera wird der achte Hafen auf dem afrikanischen Kontinent sein, in dem sich DP World engagiert. Entsprechende Anlagen bestehen bereits im Senegal, in Ägypten, Mosambik, Djibouti und Algerien. Insgesamt hat das Unternehmen dort nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren 1 Mrd. $ investiert und 2,275 Mio. TEU an Umschlagkapazität hinzugefügt. Die Gesamtumschlagkapazität soll nun in Afrika bei 6,2 Mio. TEU liegen.

Türkei

APM Terminals hat kürzlich mit einer feierlichen Zeremonie die Fast-Fertigstellung ihres Terminals in Izmir gefeiert. Nach endgültiger Inbetriebnahme soll der Terminal für die Abfertigung von Schiffen bis zu 16.000TEU gerüstet sein. Dafür stehen dann an 400m Kaistrecke mit 16m Wassertiefe drei Umschlagbrücken und 10 RtGs zur Verfügung. Die jährliche Umschlagkapazität wird mit 1,3Mio. TEU angegeben. Eine Erweiterung auf 4Mio.TEU sei jederzeit möglich.

USA

Der Hafen Seattle bereitet sich mit energischen Ausbauarbeiten auf den Empfang größerer Schiffe bis zu 18.000TEU vor. Bis dato bilden solche mit max. 6.000TEU die Grenze. Nach Abschluss der Maßnahmen, der für Mitte 2019 erwartet wird, soll am Terminal 5 eine Kaistrecke von 2500m zur Verfügung stehen, an der drei Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden können. Die Wassertiefe soll bis auf über 16m ausgebaggert werden.

Im Rahmen einer offiziellen Zeremonie hat APM Terminals für ihre Anlage Pier 400 in Los Angeles mit dem Shanghaier Unternehmen ZPMC einen Vertrag über die Lieferung von zehn Containerbrücken unterzeichnet, die in der Lage sein sollen, Schiffe mit Stellplätzen bis zu 20.000TEU zu bedienen. Nach erfolgter Installation werden es die größten in den USA sein.

Das breit aufgestellte Unternehmen Diversified Port Holdings (DPH) hat den Liberty Terminal in Savannah/Georgia gekauft und wird ihn unter dem Namen Seaonus Stevedoring-Savannah zusammen mit einer Anlage in Charleston/­South Carolina betreiben. Der an seeschiffstiefem Wasser gelegene, erst 2008 mit einem Aufwand von 14Mio. $ modernisierte Terminal ist ausgelegt für den Umschlag von Breakbulk- und Bulk-Ladungen. Das trifft auch für die Anlage in Charleston zu.

Horizon Terminal Services hat den Betrieb der Fast Terminal Corp. in Floridas Port Everglades übernommen. Dieses Engagement ist Teil der Bemühungen der Reederei Hoegh Autoliner – dem Eigner von Horizon Terminal Services –, verstärkt in der Karibik und Mittelamerika Fuß zu fassen. Am Terminal in Port Everglades, dessen Fläche nach Angaben des Betreibers sich bei Bedarf problemlos verdoppeln ließe, sind bisher vornehmlich Gebrauchtwagen und Equipment umgeschlagen worden. Hoegh Autoliners will in den nächsten Wochen ein Konzept erarbeiten, das einen zeitgemäßen Umschlag von Neuwagen gestattet.

Es wird die erste Anlage dieses Zuschnitts in der Karibik und Mittelamerika sein und der zweite, der von Horizon betrieben wird.


HJW/RD