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Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes, Fachstelle Maschinenwesen Nord, hat zwei neue Lotsenboote für zusammen rund 8,4Mio. € in Auftrag[ds_preview] gegeben. Gebaut werden die 28,20m langen, 7,50m breiten und für einen Tiefgang von 2,90m ausgelegten Fahrzeuge derzeit bei der Werft Dockstavarvet im schwedischen Docksta. Die Antriebsleistung jedes Schiffes ist mit 985 kW angegeben.

Das Unternehmen FKAB Marine Design, eine Tochtergesellschaft der Mattsson Group, ist für das Design der neuen Lotsenversetzboote verantwortlich. Alphatron Marine Deutschland liefert die komplette Ausrüstung für Kommunikation und Nautik und übernimmt auch die Projektierung sowie die Inbetriebnahme der Anlagen. Dazu zählen ein GPS-Kompass von JRC vom Typ JLR-31, der eine Kursgenauigkeit von 0,25° haben soll, zwei Autopilotanlagen, vier Ruderanzeiger, Wendeanzeiger, zwei Flussradaranlagen Alphatron JMA-610, ein Binnen-AIS-System, je ein Außenthermometer und eine Windmessanlage von Thies, eine Wechselsprechanlage mit zwei Hauptstellen und elf Unterstationen, drei UKW-Anlagen, eine davon mit DSC, das Navigationsecholot JRC JFE 380-25 sowie eine Kameraanlage für die Beobachtung der Betriebsabläufe.

Die Neubauten, deren Ablieferungen für August und November 2017 geplant sind, sollen im Bereich der Elbe und des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) eingesetzt werden. Dort sollen sie die drei ältere Einheiten »Osteriff«, »Kapitän Kircheiss« und »Kapitän Jürs« ersetzen, deren kalkulierte Nutzungsdauer erreicht oder schon überschritten sei, so die WSV. Bis zuletzt sei versucht worden, die alten Lotsenversetzboote durch Reparaturen in einem einsatzbereiten Zustand zu halten. Mit Blick auf die Gewährleistung eines sicheren und verlässlichen Versetzbetriebs sei eine Neuanschaffung letztlich jedoch wirtschaftlicher als weitere Reparaturen an den Altfahrzeugen vorzunhemne. Denn mit zunehmendem Alter würden diese in der Häufung, im Umfang und in der Unvorhersehbarkeit zunehmen, heißt es.

Als drittes Fahrzeug wurde das bei Abeking & Rasmussen gebaute SWASH (Small Waterplane Area Single Hull) »Explorer« erprobt. Nachdem die WSV das 20,42m lange, 12,16m breite und maximal 3,10m tiefgehende Aluminiumfahrzeug bisher nur gechartertet hatte, will sie es nun komplett übernehmen. Angetrieben wird das Boot von einem 900 kW High Speed Diesel von MTU. Das SWASH ist durch seine spezielle Konstruktion besonders für den sicheren Transport von Personen bei rauer See geeignet. Neben zwei Crewmitgliedern finden bis zu acht weitere Personen Platz an Deck.