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Linien- und Trampreeder haben mit der Entwicklung spezieller Richtlinien für den sicheren Betrieb von Containerschiffen begonnen. Koordiniert wird die Arbeit[ds_preview] vom Container Ship Safety Forum (CSSF), das 2013 auf Initiative der Maersk Line aus der Taufe gehoben wurde. „Wir sind gewillt, bis zum Jahr 2020 einen eigenen Standard hinzubekommen“, sagte Christoph Werner, Direktor für Qualitäts- und Sicherheitsmanagement bei E.R. Schifffahrt, gegenüber der Hansa. Bei der Erarbeitung dienten dem Forum vergleichbare Richtlinien für andere Schiffsklassen – wie z.B. das ‚Tanker Management Self Assessment‘ (TMSA) der Ölindustrie – als Richtschnur, so Werner. Bestimmte Elemente wie Hinweise zum Gebrauch elektronischer Seekarten und zu anderen Navigationsthemen könne man unter Umständen aus diesem Regelwerk übernehmen. „Bei diesen Themen muss man nicht bei null anfangen“, so Werner. Eine Arbeitsgruppe des CSSF beschäftige sich seit vergangenem Jahr mit der Vorbereitung des neuen Sicherheitskatalogs. Einzelne Themenblöcke von Navigation bis Brandschutz an Bord müssten wahrscheinlich noch auf Unterarbeitsgruppen verteilt werden.

Maersk hatte die Containerschiffsreeder vor drei Jahren zusammengetrommelt, nachdem es 2012 innerhalb kurzer Zeit zu zwei tödlichen Unfällen an Bord von Maersk-Schiffen gekommen war. Die Mitgliedschaft ist inzwischen auf 13 Reedereien angewachsen, die zusammengenommen rund ein Drittel der Weltcontainerschiffsflotte (nach Stellplatzkapazität) managen.

Inzwischen hat das CSSF seinen dritten Sicherheits-Benchmark-Report verabschiedet, der allerdings nur Mitgliedern zur Verfügung gestellt wird. Eine Reihe von Indikatoren lasse erkennen, dass die Sicherheitsperformance der untersuchten Containerschiffe bereits vergleichsweise hoch sei, sagte Werner. Positiv schätzten die Mitglieder zum Beispiel den Durchschnittswert von 1,38 für die Häufigkeit unfallbedingter Arbeitszeitausfälle ein. Bei der Hafenstaatkontrolle sei eindeutig erkennbar, dass die beteiligten Container-Reeder besser abschneiden als die Containerschifffahrt allgemein, so Werner. Die Quote der Mängel pro Kontrollbesichtigung liege für die CSSF-Flotten bei 1,08 gegenüber 1,59 für alle Containerschiffe, die im Rahmen des Pariser Bündnisses für Hafenstaatkontrolle (Paris MOU) besichtigt wurden.