Die Hamburger Reederei Oskar Wehr kann den Großteil ihrer Bulkerflotte nach Abschluss[ds_preview] eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung weiter betreiben. Zehn von zwölf Frachtern, die in einem Haftungsverbund finanziert worden waren und im Februar in die Insolvenz schlitterten, bleiben im Besitz der Reederei. Sie gehören inzwischen einer Gesellschaft mit Sitz auf Zypern, die mit Eigenkapital der Familie Wehr ausgestattet worden ist. Nach Informationen aus Bankenkreisen stellt die HSH Nordbank das Fremdkapital für die Schiffe bereit. Dass die Flotte zwecks Restrukturierung erst durch eine Insolvenz gehen musste, könnte auf Unstimmigkeiten innerhalb eines zuvor bestehenden Konsortiums von Finanziers hindeuten, mutmaßen Brancheninsider.
Oskar Wehrs Bulkerflotte umfasst künftig elf Einheiten, die von Hamburg aus technisch bereedert und von Oskar Wehr Asia in Singapur befrachtet werden. Die meisten von ihnen werden angesichts des niedrigen Frachtenniveaus kurzfristig beschäftigt, um sofort von steigenden Raten profitieren zu können. Außerdem betreibt Oskar Wehr elf Containerschiffe mit Stellplatzkapazitäten zwischen 1.700 und 5.100 TEU.
Die neue Finanzierungsstruktur für die Bulker sei »skalierbar«, so dass zusätzliches Eigenkapital eingeworben und weitere Schiffe für den Haftungsverbund angeschafft werden könnten.
mph