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Der chinesische Schifffahrtskonzern COSCO setzt für seine Mehrzweck- und Schwergut-Sparte auf das staatliche Projekt »Maritime Silk Road«, um in der Marktkrise ausreichend Ladung zu generieren

»Die Projekte verspricht Wachstum in Entwicklungsländern und dadurch auch in der chines[ds_preview]ischen Industrie. Davon wollen wir profitieren«, sagt Liu Kai Yuan aus der Linienabteilung gegenüber der HANSA.

Mithilfe der »neuen« Seidenstraße sollen die wirtschaftlichen Beziehungen zu den angrenzenden Ländern gestärkt, Investitionen erhöht und damit Wachstum generiert werden. Die Maritime Silk Road etwa verläuft aus dem südchinesischen Meer, über den Indischen Ozean und Afrika bis durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Auch die Seidenstraße über Land soll reaktiviert werden, wodurch große Industrieprojekte angeschoben werden sollen. Der COSCO-Mann widerspricht allerdings den vielzähligen Branchenspekulationen, wonach der Staatskonzern bei Aufträgen der Regierungsbehörden bevorzugt behandelt würde: »Es ist ein offener Markt, China arbeitet auch mit europäischen Carriern.« Aus den Befrachtungsabteilungen anderer Carrier – nicht nur in Europa, auch in Asien – hört man indes immer wieder das Gegenteil. »Wir beobachten ständig eine Bevorzugung. ›China Inc.‹, wie wir es nennen, funktioniert sehr gut, jeder weiß das«, sagt ein Beteiligter, der nicht genannt werden möchte.

Liu Kai Yuan verweist vielmehr auf die leistungsfähige COSCO-Flotte und die zehn Neubauten mit bis zu 36.000tdw und 700t kombinierter Krankapazität. Man benötige genau solche Schiffe, um die vielen Ladungen abfahren zu können, die durch die »maritime Seidenstraße« auf den Markt kommen. »Darum werden unsere Schiffe immer größer.« Trotz der Überkapazitäten im Markt soll es beim letzten Neubauprogramm nicht bleiben. »In den nächsten zwei Jahren wollen wir die Flotte weiter ausbauen, zehn neue Frachter sind geplant«, sagt Liu Kai Yuan. Der Branchendienst Dynamar führt COSCO derzeit mit insgesamt 1,5Mio. tdw Kapazität als Markführer im Breakbulk-Segment.