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Das 1951 gegründete polnisch-chinesische Joint Venture Chipolbrok hatte bislang ein sehr schweres Jahr, arbeitet aber noch profitabel, betont Tadeusz Pisarczyk, Chipolbrok`s Director der Shipping Division in Shanghai gegenüber der HANSA.[ds_preview] Die Reederei will sich den schwierigen Marktbedingungen anpassen und mit Flexibilität punkten. »Wir sind ein Linien-Carrier, müssen aber die richtige Balance finden. Wenn es gute Tramp-Ladung gibt, schauen wir uns das an, allerdings nur, wenn es sich ohne allzu große Abweichungen von unseren Fahrplänen realisieren lässt«, sagt Janusz Kuzmicki, Manager im polnischen Commercial Department. Einen Kurswechsel in komplett neue Märkte soll es laut Pisarczyk nicht geben. Südamerika gehört nicht zu den Kernregionen, weil es schwierig ist, Ladungen zurück nach Asien zu finden.

Laut den Managern profitiert die Reederei davon, dass man in der Vergangenheit nicht zu stark auf den Öl/Gas-Offshore-Markt gesetzt hatte, sondern einen starken Fokus auf »traditionelle« Industriegüter oder die Windbranche legte. Für diese Segmente sei die Flotte ausgelegt, auch die Neubauten, sagt Kuzmicki. Verschifft werden hauptsächlich Ladungsteile mit maximal 500t, die Mehrzahl liege bei 200 bis 300t.

Weil der Markt sich zu immer größeren und schwereren Ladungen entwickelt, hatte vor einigen Jahren allerdings auch Chipolbrok reagiert und eine Neubau-Serie geordert. Die vier Schiffe vom Typ »Pacific« haben eine Tragfähigkeit von 31.600t und kombinierte Krankapazitäten von 700t. Im Herbst soll der letzte Neubau in Dienst gestellt werden. Die Serie ersetzet vier 25 Jahre alte Frachter der »Rijeka«-Klasse, die verschrottet werden sollen. »Das waren gute Arbeitspferde in der Vergangenheit, aber mittlerweile sind sie etwas zu klein. Wenn so wie jetzt Containerschiffe Mehrzweck-Ladungen mitnehmen, um die Laderäume zu füllen, braucht man große Einheiten«, so Kuzmicki weiter. Gerade auf langen Routen habe man einfach mehr Möglichkeiten, je mehr Ladung man aufnehmen kann.

Angesichts der jahrelangen Krise erwartet der Manager weitere Konsolidierungsprojekte, wie die kürzlich verkündete Übernahme von Nordana durch die Rickmers-Linie: »Viele Carrier haben große Probleme und fahren enorme Verluste ein.« Chipolbrok selbst hat einige Kooperationen, aber eher auf informeller Basis.
MM