HSH Nordbank, HSH, Abhängigkeit, Containerschifffahrt
Foto: HSH Nordbank
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Ungeachtet des forcierten Abbaus des Schif[ds_preview]ffahrtsporfolios im ersten Halbjahr bleibt der Bedarf für Risikovorsorge bei der HSH Nordbank hoch.

»Die HSH Nordbank hat nach einem verhaltenen Jahresauftakt ihren Gewinn zum Halbjahr deutlich gesteigert. Dazu beigetragen haben vor allem das Immobilien- und Unternehmenskundengeschäft, der forcierte Abbau der Altlasten in der Schiffsfinanzierung und der konsequente Sparkurs«, teilte die Bank jetzt mit.

In der Kernbank habe man zum 30. Juni das Ergebnis mit 261 (Vorjahreszeitraum: 143) Mio. Euro mehr verdient. Die von Altlasten dominierte Abbaubank musste hingegen »erwartungsgemäß« einen Vorsteuerverlust von 90 Mio. Euro hinnehmen. Das Konzernergebnis nach Steuern wuchs von 147 auf 160 Mio. Euro. Damit sehe man sich »auf Kurs« für den 2018 anstehenden Eigentümerwechsel, zu dem allerdings nach wie keine Einzelheiten bekannt sind.

Die schwere Schifffahrtskrise belastet das Ergebnis weiter, auch wenn immer wieder Schiffe und Schiffspakete abgestoßen werden können. Das zeigt sich an der Risikovorsorge, deren Bedarf »hoch« bleibe.

Der neue Vorstandsvorsitzenden Stefan Ermisch betonte bei der Bilanzvorlage, dass sich der Gewinn der ersten sechs Monate angesichts der weiter angespannten Lage auf den Schifffahrtsmärkten und dem historischen Niedrigzinsumfeld nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen lasse. Dennoch stellte er für 2016 eine weiterhin starke Entwicklung der Kernbank in Aussicht und peilt auch für den Konzern ein ? zum Vorjahr allerdings deutlich rückläufiges ? Ergebnis an.

Zu dem Gesamtertrag von 555 (424) Mio. Euro in der Kernbank hat nach HSH-Angaben insbesondere der hohe Zinsüberschuss von 448 (377) Mio. Euro beigetragen, der aus dem operativen Geschäft und Verkäufen von Wertpapieren und Schuldscheindarlehen resultiert. Das Neugeschäft belief sich auf 3,5 (4,9) Mrd. Euro. Im Shipping wurden dagegen bewusst nur sehr »selektive Engagements« eingegangen, hieß es.

Die unverändert schwierige Entwicklung im Schifffahrtsmarkt führte auch im ersten Halbjahr zu fortgesetzten Restrukturierungsbedarfen für Altkredite. Der Bereich dominiere die hohe Netto-Risikovorsorge vor Garantie im Kreditgeschäft von -520 (-119) Mio. Euro. »Die Kompensation für das garantierte Portfolio (inkl. Devisenergebnis) betrug 671 (326) Mio. Euro, sodass eine positive Risikovorsorge nach Garantie in Höhe von 151 (127) Mio. Euro ausgewiesen wurde«, so die Bank weiter.