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Der Hamburger Hafen verliert im ersten Halbjahr 2016 leicht an Ladung. Damit ist der man nicht allein an der Nordrange, was den Container­umschlag angeht. Es gibt aber auch Gewinner im Wettbewerb


Der Containerumschlag in Hamburg blieb in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 4,45Mio. TEU knapp unter dem Vorjahresergebnis von[ds_preview] 4,51Mio. TEU. Das entspricht einem Rückgang um 1,2%. Hamburg Hafen Marketing (HHM) spricht aber von einer Stabilisierung der Lage. Immerhin hatte man für den Zeitraum Januar bis Juni 2015 in Standardcontainern noch ein Minus von 6,8% hinnehmen müssen.

Der 2015 verzeichnete Einbruch im Containerverkehr mit China (H1 2015: -01,9 %) und Russland (H1 2015: -35,9 %) sei inzwischen nahezu gestoppt, vermeldete HHM. So seien zwischen dem Hamburger Hafen und Russland trotz der unverändert bestehenden Außenhandelssanktionen 216.000 TEU transportiert worden. Das entspreche einem Plus von 2,3 %. Russland ist nach China und Singapur die Nummer drei unter den Handelspartnern des Elbehafens. Stabiler entwickelte sich den Angaben zufolge auch der Containerverkehr mit China, der im ersten Halbjahr mit insgesamt 1,3 Mio. TEU (-1,0 %) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis blieb.

Auch bei den anderen Handelspartnern des Hamburger Hafens herrscht Bewegung. Indien ist mit 128.000 TEU (+9,9 %) inzwischen auf Position acht im Ranking der Top-Handelspartner im Containerumschlag aufgestiegen. Ebenfalls positive Umschlagentwicklungen seien im Containerverkehr mit Finnland (+4,3 %), den USA (+7,3 %), den Vereinigten Arabischen Emiraten (+14%) und Großbritannien (+13,1 %) zu beobachten. Dass es insgesamt noch einen Rückgang von 1,2 % beim Containerumschlag zu verzeichnen gebe, sei vor allem durch geringere Transhipment-Verkehre mit Häfen in Polen und Schweden zu erklären, die vermehrt von Container-Direktdiensten angelaufen würden. Im ersten Halbjahr 2016 betrug der Rückgang im Containerverkehr mit Skandinavien 5,6 %, der mit Polen und den Baltischen Staaten 5,7 %.

Der gesamte Seegüterumschlag, der die Segmente Stückgut und Massengut umfasst, fällt für das erste Halbjahr 2016 mit 70,2Mio. t 0,9% geringfügig schwächer aus als im Vorjahreszeitraum. »Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen verzeichnet im ersten Halbjahr des Jahres zwar noch einen ganz leichten Rückgang, stabilisiert sich aber merklich. So signalisiert das zweite Quartal 2016 mit einem Plus von 1,9% im Vergleich zu den drei vorangegangenen Monaten bereits einen erkennbaren Aufwärtstrend«, sagte Axel Mattern, Vorstand HHM. Diese positive Entwicklung zeige auch der Vergleich des zweiten Quartals 2016 mit dem Vorjahresquartal. Hier gebe es ein Plus von 0,7%.

Unterdessen befinden sich die bremischen Häfen befinden auf einem Wachstumskurs. Der Gesamtumschlag ist dort im ersten Halbjahr dieses Jahres um rund 900.000 t bzw. 2,4% auf 37,45 Mio. t angewachsen. Davon entfielen 31 Mio. t auf Bremerhaven. Der Containerumschlag legte laut Hafenbetreiber Bremenports um 3,9 % auf 2,84 Mio. TEU zu. Über noch mehr prozentualen Zuwachs im Containerbereich konnte sich der Hafen Antwerpen freuen. Die Belgier schlugen zwischen Januar und Juni mit 5,05 Mio. TEU rund 4,4 % mehr Boxen um als noch im Vorjahr. Der Gesamtumschlag stieg um 3,6 % auf über 108 Mio. t. Zeebrügge musste mit 730.000TEU ein Minus von 7,6% verbuchen.

Bei der europäischen Nummer eins Rotterdam zu war der Gesamtumschlag um 3% rückläufig, in der Boxenabfertigung gab es ein Minus von 2,3% auf 6,09Mio. TEU. Der Betreiber des Containerterminals am Wilhelmshavener JadeWeser­Port gab keine Auskunft zu Halbjahreszahlen. Nach Schätzungen von HHM dürfte der Umschlag aber mit rund 300.000TEU um 52% über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums liegen. Interessant sind auch die Zahlen des Ostseekonkurrenten Gdansk. Dort lag die Steigerung bei 29% auf rund 641.000TEU. fs


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