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In der deutschen Nordsee sind in der ersten Hälfte dieses Jahres 43 Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) mit einer Leistung von 258[ds_preview] MW ans Netz gegangen. Das geht aus der Halbjahresstatistik der Deutschen WindGuard hervor. In der Ostsee sind in diesem Zeitraum keine weiteren Anlagen angeschlossen worden. Zum 30. Juni 2016 speisten in deutschen Gewässern damit insgesamt 835 OWEA mit einer Leistung von 3.552 MW Strom ins Netz ein. Rund 3.200 MW davon befinden sich in der Nordsee, was einem Anteil von etwa 90% in Deutschland entspricht.

Im ersten Halbjahr 2015 waren, bedingt durch Nachholeffekte, noch 422 OWEA mit einer Leistung von 1.765 MW erstmals ans Netz gegangen. Die Branche wertet die aktuellen Zahlen als »maßvollen Beitrag für einen steten Ausbau«: Die Stetigkeit des Offshore-Windenergieausbaus auf substanziellem Niveau habe weiterhin die höchste Priorität, heißt es in einer Mitteilung – auch, um Kostensenkungen durch Skaleneffekte zu erreichen. Bis zum Jahresende wird die installierte Gesamtleistung demnach aller Wahrscheinlichkeit nach knapp 4.000 MW betragen, bis 2020 kann die gesetzlich maximal zuweisbare Anschluss­kapazität von 7.700 MW erreicht werden. Für die Zeit danach rechnen die Verbände damit, dass die hiesige Offshore-Windindustrie »in schwere See« geraten werde. Schuld daran sei das jüngst beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017: »Geringe Ausschreibungsvolumen werden den Standort teuer zu stehen kommen und Arbeitsplätze kosten«, heißt es. Insbesondere kritisiert die Branche, dass die Regierung den jährlichen Ausbaukorridor bis 2025 noch einmal verengt hat. Der ursprüngliche Gesetzesentwurf hatte 730 MW vorgesehen, schon dies hatten die Verbände als zu niedrig kritisiert. Nun ist für 2021 und 2022 nur noch ein Zubau von jeweils 500 MW vorgesehen, für 2023 bis 2025 sind jährlich 700 MW geplant. Erst ab 2026 soll sich der Offshore-Zubau auf 840 MW pro Jahr erhöhen.

aw