Durch die Nutzung von Satelliten soll die Sicherheit in der Schifffahrt erhöht werden. Foto: Wikipedia
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Das sogenannte Projekt MARSAT, in dem fünf[ds_preview] privatwirtschaftliche Unternehmen arbeiten, hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von Satellitendaten neue Dienste für die maritime Wirtschaft zu entwickeln.

Von der Optimierung von Schiffsrouten, tagesaktuellen Eisdiensten oder Seebodenkartierungen sollen neben der Schifffahrt auch die Offshore-Industrie sowie Notfall- und Bergungsdienste profitieren.

Durch die neuerste Generation von Erdbeobachtungssatelliten, beispielsweise die Sentinels des europäischen Copernicus-Programms, sollen hochpräzise Aufnahmen mit einer hohen zeitlichen Frequenz möglich sein, sagt Michael Nyenhuis, Projektleiter im DLR Raumfahrtmanagement. Dadurch könnten Umweltveränderungen und Schiffpositionen aktuell und genau erfasst werden.

Dies ermögliche MARSAT, neue Nahe-Echtzeitdienste, etwa fu?r die Planung von Schiffsrouten in der Polarregion, zu entwickeln. Diese könnten die tagesgenaue Entwicklung des Packeises und Seegangsinformationen anzeigen und so die Sicherheit von Schiffspassagen erhöhen. Bei geringem Gefahrenpotenzial könnten die Schiffe die direkte Route wählen, anstatt die Region weiträumig zu umfahren – und so Kosten und Zeit einsparen.

Neben Reedereien könnten auch Häfen zu den potenziellen Nutzern gehören. Mit Hilfe der Satellitendaten könne die Position von Schiffen punktgenau ermittelt und in moderne Lotsendienste integriert werden. Dies erleichtere die Verkehrsfu?hrung und damit auch die Sicherheit im Bereich der Anlegeplätze.

Informationsdienste zum Gewässerzustand, Wassertiefen- und Seebodenkartierungen würden hingegen wichtige Planungsgrundlagen fu?r die maritime Industrie liefern, etwa fu?r Errichtung und Betrieb von Offshore-Windparks. Ferner könnten aus Satellitendaten auch wichtige Informationen fu?r Notfall- und Bergungsdienste gewonnen werden. So könnten nach einer Havarie Objekte wie Rettungsinseln und -boote oder treibende Hindernisse gefunden und deren Position u?bermittelt werden.

Projektpartner in MARSAT sind EOMAP in Seefeld, Drift & Noise Polar Services in Bremen, European Space Imaging (EUSI) in Mu?nchen, SevenCs in Hamburg und Trenz in Bremen, sowie das Institut fu?r Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen/Bremerhaven.