Anleger setzen Rickmers in Singapur unter Druck

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In einem Anwaltsschreiben fordern Gläubige[ds_preview]r des in Singapur an der Börse gelisteten Rickmers Maritime Trust die umgehende Rückzahlung ihrer Anteile. Das Unternehmen will dagegen einen Schuldenschnitt durchsetzen.

Nach eigenen Angaben hat die Schiffseigentumsgesellschaft ein weiteres Anwaltsschreiben der Kanzlei Rajah & Tann Singapore LLP erhalten. Darin »rechtliche Schritte gegen den Trust« angekündigt, wenn keine Rückzahlung der Anteile samt aufgelaufener Zinsen erfolgen. Man sei dabei, den Inhalt des Briefes zu prüfen, teilte RMT mit.

 

Nach eigenen Angaben sieht sich RMT derzeit nicht in der Lage, die im Mai 2017 anstehenden Kapitalrückzahlungen für die mit 8,45 % verzinste Anleihe in Höhe von insgesamt 100 Mio. Singapur-$ (72 Mio. US-$) zu bedienen.

Showdown in Singapur

Am 31. Oktober kommt es nun in Singapur zum Showdown. Dann müssen die Investoren entscheiden, ob sie einem Schuldenschnitt zustimmen oder eine Liquidierung des Trusts in Kauf nehmen wollten, hatte RMT jüngst mitgeteilt.

Nach den Plänen des Unternehmens sollen die Gläubiger Anteile in Höhe von insgesamt 60 Mio. Singapur-$ in Wandelanleihen umtausche, einer Rückzahlung der verbleibenden 40 Mio. Singapur-$ im November 2023 zustimmen und auf Zinsen verzichten.

Banken warten ab

Ohne eine Zustimmung der Investoren zur Wandlung der Schuldverschreibungen sind auch die Banken nicht bereit, weiteres Geld locker zu machen. Ein Konsortium unter Führung der HSH Nordbank hat RMT eine Finanzierung in Höhe von 260,2 Mio. $ bis zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt.

Der von der Hamburger Rickmers Group aufgelegte Shipping Trust ist von der Krise am Containerschiffs-Chartermarkt umso härter getroffen, als seine 16 Einheiten umfassende Flotte zu einem Großteil aus traditionellen Panamax-Schiffen besteht, für die es seit Erweiterung des Panamakanals erheblich weniger Einsatzmöglichkeiten gibt.

Zuletzt war der Trust-Manager von der Hamburger Rickmers Gruppe an die Brick Holding von Bertram R.C. Rickmers verkauft worden. Damit ist diese Gesellschaft bilanziell nicht mehr vollkonsolidiertes Tochterunternehmen der Hamburger Holding. Die Rickmers Gruppe hält jedoch weiterhin 34,2 % der Aktien.