Insolvenz für Hanjin in Hamburg

Hanjin will Standorte schließen
Nach der Insolvenz will Hanjin jetzt auch seine europäischen Standorte schließen. Foto: Hanjin Shipping)
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Im Sog der ums Überleben kämpfenden Reeder[ds_preview]ei Hanjin ist nun auch für die deutsche Niederlassung in Hamburg Insolvenz angekündigt worden.

Das südkoreanische Unternehmenszentrale hatte die Schließungspläne bereits vor Tagen öffentlich gemacht. Nun wird Vollzug gemeldet. Für die deutsche Niederlassung in Hamburg, die Hanjin Shipping Europe GmbH & Co. KG wurde Insolvenz beim Amtsgericht beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Rechtsanwalt Dietmar Penzlin bestellt.

Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin seien untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind. Bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt, teilte das Amtsgericht mit.

Von der Insolvenz sind rund 200 Mitarbeiter in Hamburg betroffen, darunter auch 15 Azubis. Diese konnten mittlerweile jedoch alle unter Vermittlung der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS) bei anderen Unternehmen aus der Hamburger maritimen Wirtschaft untergberacht werden. Auch einige Mitarbeiter hätten bereits eine neue Stelle gefunden, bestätigte Geschäftsführer Alexander Geisler.

Insgesamt 10 Standorte von Hanjin betroffen

Das Unternehmen hatte zuvor bei einem Handelsgericht in Seoul beantragt, seine insgesamt zehn Niederlassungen in Europa schließen zu dürfen. Betroffen sind neben Hamburg die Standorte in Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Dänemark.

Hanjin, die siebtgrößte Reederei weltweit, hatte vor zwei Monaten Antrag auf Gläubigerschutz in Südkorea und in den USA gestellt. Zur Sanierung will die Reederei unter anderem Schiffe und wichtige Liniendienste verkaufen und mehr als die Hälfte der Beschäftigten an Land entlassen.