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Deutschlands größte Linienreederei Hapag-L[ds_preview]loyd ist in den ersten neun Monaten des Jahres in die roten Zahlen gerutscht. Verantwortlich dafür waren vor allem die ersten zwei Quartale und eingebrochene Frachtraten, heißt es aus dem Unternehmen.

Insgesamt transportierten die Schiffe der Hamburger Reederei zwar 5,65 Mio. TEU, was einer leichten Steigerung um 1,3% entspricht. Deutlich gesunken sei jedoch die durchschnittliche Frachtrate, die von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahr um 17,7% auf 1.037 USD/TEU nachgab, teilte Hapag-Lloyd jetzt mit.

»Ein Teil des Rückgangs lässt sich auf die im Vorjahresvergleich ebenfalls stark gesunkenen Bunkerpreise zurückführen sowie auf die in den Hauptfahrtgebieten weiterhin vorhandenen Überkapazitäten, verbunden mit einem verhaltenen Wachstum der Nachfrage«, heißt es. Für Hapag-Lloyd lag der durchschnittliche Bunkerverbrauchspreis in den ersten neun Monaten bei 195 USD/Tonne und damit 138 USD unter dem Vorjahreswert.

[visualizer id=”51176″] Deutlich spürbar wurde die Ratenentwicklung beim Umsatz, der um 1,1 Mrd. € auf 5,7 Mrd. € absackte. Nur weil gleichzeitig auch die Transportaufwendungen um 14,2% auf knapp 4,8 Mrd. € reduziert werden konnten, wurde ein noch schwächeres Ergebnis verhindert.

Große Rückgänge gab es auch beim EBITDA (von 690,6 Mio. € auf 381,3 Mio.) und beim EBIT (348,6 Mio. € auf 25,9 Mio. €). Im Ergebnis muss Hapag-Lloyd ein Minus von 133,9 Mio. € verkraften. Im Vorjahr hatte die Reederei noch einen Gewinn von 160,4 Mio. € gemeldet.

Die Eigenkapitalquote liegt bei 44,6 %, die Liquiditätsreserve betrage 559,2 Mio. €, heißt es in der Mitteilung weiter.

»Vergleichsweise gut abgeschnitten«

Relativ gut verlief das dritte Quartal, in dem der Gewinn nach Steuern von 3,2 Mio. € auf 8,2 Mio. € gesteigert wurde. Das operative Ergebnis schrumpfte jedoch ebenfalls, von 80,9 Mio. € auf 65,6 Mio. €. Reedereichef Rolf Habben Jansen zeigte sich dennoch nicht komplett unzufrieden: »Bislang waren die Märkte in diesem Jahr sehr schwierig, aber Hapag-Lloyd hat in diesem Umfeld vergleichsweise gut abgeschnitten, was unsere Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht. Wir freuen uns, dass wir das dritte Quartal mit einem Gewinn nach Steuern abgeschlossen haben.«

Auch wenn das bisherige Jahr unter dem Strich vom Ergebnis her nicht befriedigend gelaufen sei, zeige der Gewinn nach Steuern im abgelaufenen Quartal, dass man auf dem richtigen Weg sei und sich die »ehrgeizigen Bemühungen« auszahlen, die Kosten weiter zu senken und durch mehr Größe Skaleneffekte zu erzielen.

Der Hauptfokus soll in den kommenden Quartalen darauf liegen, die Kostenstrukturen weiter zu optimieren, für einen guten Start von THE Alliance zu sorgen und den Zusammenschluss mit UASC abzuschließen. So solle die »Position in der sich konsolidierenden Industrie gefestigt« werden, sagte Rolf Habben Jansen.