Spotmarkt Woche 45: Bulkermarkt zieht an

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Am Trockenfrachtmarkt konnte[ds_preview]n Reeder mit großen Schiffen diese Woche das Ruder herumreißen und deutlich steigende Frachtabschlüsse durchsetzen. Der BDI (1.045) erreichte den höchsten Wert seit 16 Monaten. 

Dank erhöhter Charteraktivität sowohl im Atlantik als auch im asiatisch-pazifischen Raum zog die Durchschnittsrate der Capesize-Bulker im Trip-Geschäft seit vergangenem Freitag um rund 60% auf rund 16.300 $/Tag an. Ein kräftiger Zustrom von Eisenerzladungen ex Westaustralien und ex Brasilien ließ das Tonnageangebot zusammenschmelzen.

Besonders „tight“ sei der Spotmarkt im Nordatlantik, berichteten Schiffsmakler. Gerüchten zufolge erzielten Caper für Transatlantik-Rundreisen Spitzensätze von über 20.000 $/Tag.

Auch im Panamax-Segment war die Ratentendenz aufwärtsgerichtet. Im Wochenverlauf verbesserte sich das Niveau auf den großen Zeitcharterrouten um 10% auf rund 7.800 $/Tag. Die höchsten Steigerungen wurden im Atlantik verzeichnet, wo es kaum genug prompt verfügbare Tonnage für die Vielzahl neuer Getreide- und Kohleladungen gegeben habe, heißt es. Im Pazifik tendierte der Markt ebenfalls fester, aber die Raten wiesen keine so großen Sprünge auf wie im Atlantik.

BDI auf Jahres-Rekord

Der BDI kletterte auf den höchsten Wert des Jahres und erreichte am Freitag 1.045 Punkte. Zuletzt wurde dieser Wert im August 2015, also vor 16 Monaten, erreicht.

Im Tankergeschäft machten Suezmaxe und Aframaxe diese Woche rasant Boden gut. Die Tageserträge der Suezmaxe für Verschiffungen ab Westafrika und im Mittelmeer schossen heute noch einmal in die Höhe und liegen damit im Wochenvergleich rund ein Drittel bzw. ein Viertel höher: bei 21.800 und 27.900 $/Tag.

Noch spektakulärer schnitten die Aframaxe ab. Aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach Schiffsraum in Nord- und Ostsee, ergaben sich Tonnage-Engpässe bis ins Mittelmeer hinunter. Die Tageserträge im Spotgeschäft in Nordeuropa und im Mittelmeer verdreifachten sich etwa auf 36.700 und auf 30.500 $/Tag.

Die Perspektiven für die Raten an den Abwrackmärkten haben sich in den vergangenen Wochen ebenfalls verbessert. Grund: Die Preise für konkurrierende Rohstoffe wie Stahl, Kokskohle und Eisenerz befanden sich im Oktober weiter im Aufwind und unterstützen damit die Marktpreise für Recycling-Schiffsstahl am indischen Subkontinent.

Bei Verschrottungsverkäufen könnten die Reeder wohl auch kommendes Jahr mit relativ hohen Preisen von über 300 $ pro ldt (light displacement ton) rechnen, sagte die Research-Leiterin des griechischen Maklerhauses Optima, Angelica Kemene, gestern auf dem HANSA-Forum in Hamburg. (mph)