Spotmarkt Woche 47: Charterer nehmen Dampf aus dem Markt

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An den Trockenfrachtmärkten konnten die Befrachter den Spieß diese Woche umdrehen und die Ratenentwicklung bremsen. Bei verminderter Aktivität im Atlantik sowie im Pazifik bröckelten die Raten der Capesize-Bulker im Wochenverlauf um fast ein Fünftel.

Den Durchschnittsertrag der [ds_preview]Großbulker auf den fünf großen Zeitcharterrouten taxierten die Baltic-Panel-Mitglieder heute Mittag auf rund 14.900 $/Tag, gegenüber 19.400 $/Tag vor einer Woche. Offenbar hielten die Charterer bewusst Ladungen zurück, um Konkurrenz unter den prompten Schiffen zu schüren, berichtete ein Hamburger Dry-Cargo-Broker.

Ob die jüngste Hausse damit schon wieder ein Ende gefunden hat, darf jedoch bezweifelt werden. Für Hoffnung sorgten diese Woche die erneut steigenden Eisenerzpreise, die auf erhöhtes Kaufinteresse hindeuten. Demzufolge dürfte auch bald wieder mehr Ware zur Verschiffung kommen, wovon speziell die Capesize-Bulker profitieren könnten. Zudem herrscht seitens der Befrachter nach wie vor Interesse an längerer Periodenbeschäftigung auch zu recht hohen Raten. So soll Korea Line die 2014 gebaute »Leviathan« (182.000 tdw) zu 12.000 $/Tag für 12 Monate mit Anlieferung Südkorea aus dem Markt genommen haben.

Für die mittleren und kleineren Bulker-Typen verlief die Woche besser. Panamaxe konnten ihr Zeitcharterniveau relativ stabil bei rund 11.000 $/Tag halten, während die kleineren Einheiten sogar zur Aufholjagd ansetzten. Supramaxe und Handysize-Bulker verbesserten sich bei ordentlicher Aktivität in allen Regionen um rund 10% auf 9.400 bzw. um 9% auf 7.300 $/Tag.

Bunker-Preise ziehen an

Deutliche Bewegung kam diese Woche in die Bunker-/Schwerölmärkte. Die Preise für Brennstoff zogen an den Hubs in Rotterdam und Singapur spürbar an und folgten damit den steigenden Rohölpreisen im Vorfeld des OPEC-Ministertreffens kommenden Mittwoch.

An den Märkten wird davon ausgegangen, dass sich das Kartell auf konkrete Maßnahmen zur Deckelung bzw. leichten Absenkung der täglichen Fördermengen auf 32,5 Mio. bis 33,0 Mio. Fass pro Tag einigen wird. Der Preis für Schweröl 380 cst in Rotterdam kletterte laut Fearnley’s von 239 auf 260 $/t, während sich Gasöl von 392 auf 425 $/t verteuerte. Die Terminpreise für 380 cst in Rotterdam im ersten Quartal 2017 liegen in etwa auf dem erhöhten Spotniveau.