Rickmers Holding will Wogen glätten

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Durch den Ausfall der Anleihe-Zin[ds_preview]szahlung bei Rickmers Maritime in Singapur sieht sich die Rickmers Holding AG jetzt zu einer Klarstellung veranlasst. Es gebe weder finanziellen Verflechtungen zwischen Hamburg und Singapur noch unmittelbare Auswirkungen, teilte das Unternehmen mit. 

Rickmers Group
(Foto: Rickmers Group)

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Rickmers Maritime nicht in der Lage ist, die zum 15. November 2016 fällige Zinszahlung von etwa 3 Mio. $ für die mit 8,45 % verzinste Anleihe (100 Mio. Singapur-$) zu leisten. Noch bis zum kommenden Montag ist Zeit, die Zahlung nachzuholen, im Verzugsfall droht sonst das Aus für den Trust.

Diese Bekanntmachung und der Zinsausfall hätten keine Auswirkungen auf die Finanzierungen der Rickmers Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften, beeilte sich jetzt die Hamburger Gruppe mitzuteilen. Denn zwischen der Rickmers Holding AG und der Rickmers Maritime andererseits bestünden keine gemeinsame Finanzierungen. Die jeweiligen Finanzierungskreise seien vielmehr strikt voneinander getrennt.

Weder Cross-Defaults noch Kündigungsrechte

Der Ausfall der Zinszahlung in Singapur löse auch keine Cross-Defaults oder Kündigungsrechte unter den Finanzierungen der Rickmers Holding AG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften aus.

Die Rickmers Gruppe hält zwar weiter 34,2 % der Anteile an dem in Singapur an der Börse gelisteten Trust, hatte aber erst kürzlich sämtliche Anteile der Management-Gesellschaft an die Brick Holding International Invest von Bertram R.C. Rickmers verkauft, um die Bilanz zu bereinigen. Die Beteiligung werde künftig unter Anwendung der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen, heißt es.

Schiffe im Management

Auch die Geschäftsaktivitäten der Rickmers Maritime und der Rickmers Gruppe sind voneinander unabhängig. Die Rickmers Gruppe erbringt lediglich maritime Dienstleistungen für die von der Rickmers Maritime betriebenen Schiffe (16 Panamax-Containerschiffe) in einem aus Sicht der Gesamtgruppe »nicht signifikanten Umfang«. Darüber hinaus gebe es keine operativen Auswirkungen auf Schiffe im Eigentum der Rickmers Gruppe.

Restrukturierung oder Liquidierung?

Rickmers Trust
The Rickmers Maritime Trust is part of the Hamburg-based Rickmers Group

Nach eigenen Angaben sieht sich RMT derzeit weder in der Lage, knapp 180 Mio. $ an Krediten (fällig März 2017) noch die anstehenden Kupons sowie die im Mai 2017 fälligen Rückzahlungen für die mit 8,45 % verzinste Anleihe in Höhe von 100 Mio. Singapur-$ zu bedienen.

An Börse in Singapur sollte der Handel mit Anteilen mit sofortiger Wirkung ausgesetzt werden, bis eine Regelung gefunden sei, teilte RMT mit.

Nach den Plänen des Managements sollen die Anleger Anteile in Höhe von insgesamt 60 Mio. Singapur-$ in bis zu 1,3 Mrd. neue Wandelanleihen umtauschen. Zudem ist eine Verlängerung der Restlaufzeit für die verbleibenden 40 Mio. Singapur-$ bis November 2023 sowie ein Zinsverzicht geplant. Eine endgültige Einigung mit Anlegern und Investoren konnte bislang jedoch nicht erreicht werden. Weitere Gespräche sind erst wieder nach dem 23. November geplant.

Eine Zustimmung zur Restrukturierung ist nach Angaben von RMT nötig, um eine neue Kreditlinie in Höhe von 260,2 Mio. $ zu erhalten. Ein Konsortium unter Führung der HSH Nordbank hat dem Trust die neue Finanzierung bis zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt.