Kiellegung Seenotrettungsboot
Das neue Seenotrettungsboot gehört zur 9,5/10m Klasse der DGzRS (Foto: DGzRS)
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Anlässlich der Bremer Eiswette am Dreikönigstag ha[ds_preview]t der »Eiswettschneider« ein neues Seenotrettungsboot auf Kiel gelegt. Es ist Teil einer Serie von sechs baugleichen Einheiten die bei Fr. Fassmer in Berne und Tamsen Maritim in Rostock entstehen. Das nun auf Kiel gelegte Boot wird aus den Spenden der Eiswettgenossen und ihrer Gäste finanziert.

Bei der traditionellen Bremer Eiswette prüft ein Schneider am Dreikönigstag, ob die Weser fließt oder zugefroren ist, was früher wichtig für Handel und Schifffahrt war. Stets sorgen die Seenotretter dafür, dass er trockenen Fußes die Weser überqueren kann – schließlich wird anschließend immer kräftig für sie gespendet. Dieses Jahr erwies der Eiswettschneider seinerseits der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen besonderen Dienst. Auf der Fassmer-Werft legte Eiswettschneider Peter Lüchinger in den jüngsten Neubau der DGzRS eine Replik der ältesten unter städtischer Hoheit geprägten Münze Bremens aus dem Jahr 1542 ein.

Neue Seenotrettungsboote ersetzen ältere Einheiten

Das neue Seenotrettungsboot mit der internen Bezeichnung SRB 67 ist nach Angaben der DGzRS Teil einer Serie von sechs baugleichen Einheiten. Sie werden im Laufe der Jahre 2017 und 2018 abgeliefert. Jeweils drei von ihnen entstehen auf den Werften Fr. Fassmer in Berne und Tamsen Maritim in Rostock. Im Zuge der turnusgemäßen Modernisierung der Rettungsflotte werden sie ältere Einheiten ersetzen. Es handelt sich um modifizierte Nachbauten der bewährten 9,5-/10,1-m-Klasse der DGzRS. Diese Klasse umfasst heute bereits 20 Einheiten.

Die Boote dieses Typs hätten sich in zahlreichen Einsätzen auch unter extremen Bedingungen in allen Revieren hervorragend bewährt, so die Seenotretter. Die derzeit jüngste Einheit dieser Klasse wurde am 150. Geburtstag der DGzRS, dem 29. Mai 2015, auf dem Bremer Marktplatz getauft und in Neustadt in Holstein stationiert.

Die Eckdaten der neuen Seenotrettungsboote:

  • Länge über Alles: 10,1 m
  • Breite über Alles: 3,61 m
  • Tiefgang: 0,96 m
  • Verdrängung: 8 t
  • Geschwindigkeit: 18 kn
  • Besatzung: Freiwillige
  • Antrieb: ein Propeller, 380 PS
Seenotrettungsboot Kiellegung
Kiellegung des Seenotrettungsbootes mit der internen Bezeichnung SRB 67 am 28. November 2016 auf der Fassmer-Werft in Berne-Motzen (Foto: DGzRS)

Wie alle Einheiten der DGzRS werden die neuen Seenotrettungsboote als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem gebaut. Der Bootstyp zeichne sich durch hohe Seetüchtigkeit aus, erklärt die DGzRS. In Grundsee und Brandung besitze er gute See-Eigenschaften, manövriere einwandfrei, überstehe heftige Grundstöße und sei in der Lage, dank des rundumlaufenden Fendersystems auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen.

Bei der Konstruktion wurden den Angaben zufolge umfassende Sicherheitskriterien berücksichtigt. Die neuen Seenotrettungsboote werden demnach mit modernster Navigationstechnik, leistungsstarken Schlepp- und Lenzvorrichtungen sowie einer umfangreichen Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung ausgestattet.

Der Name der neuen Rettungseinheit steht noch nicht fest. Ihn geben die Seenotretter ohnehin erst im Moment der Taufe bekannt. Ebenso wenig ist letztgültig entschieden, auf welcher Station der Neubau zum Einsatz kommt. Fest steht allerdings: Das neue Seenotrettungsboot wird von freiwilligen Seenotrettern gefahren werden, wie auch zwei Drittel aller DGzRS-Einheiten an Nord- und Ostsee.