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Die hsh portfoliomanagement AöR muss 341,1[ds_preview] Mio. € an Riskikovorsorge für das von der HSH Nordbank übertragene Schifffahrts-Portfolio vornehmen.

In Anbetracht der Situation der Schiffsmärkte sei eine Risikovorsorge von insgesamt 341,1 Mio. € gebildet worden, teilte die AöR mit. Denn die deutlich rückläufigen Entwicklungen der Charterraten hätten voll auf die Schiffswerte durchgeschlagen.

Zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2016 hätten sich die Charterraten in den wesentlichen Schiffsegmenten um bis zu 21% gegenüber den Prognosen verringert. »Dieser Ru?ckgang hat erheblichen Einfluss auf die Ru?ckzahlungsfähigkeit der von uns finanzierten Schiffe«, sagt die AöR-Vorstandschef Ulrike Helfer.

Die 341,1 Mio. € spiegelten die Differenz zwischen dem Buchwert des Portfolios beim Kauf am 30. Juni und den zum 30. September 2016 ermittelten Schiffswerten wider. »Die Summe folgt dem buchhalterischen Vorsichtsprinzip«, so Co-Vorstand Karl-Hermann Witte.

Die Abwicklungsanstalt der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg wies zum 30. September ein Ergebnis vor Risikovorsorge von 5,6 Mio. € aus.

Die portfoliomanagement AöR war von den Ländern Schleswig-Holstein und Hamburg mit Sitz in Kiel gegründet worden, um die HSH Nordbank durch die Übernahme von »non-performing loans« zu entlasten. Ende Juni war ein Altlasten-Portfolio mit einem Forderungsvolumen von 4,1 Mrd. € gekauft worden. Es ist mit 253 Schiffen besichert. Der Kaufpreis lag bei 2,4 Mrd. €. Die restlichen 2,6 Mrd. € stammen aus der Länder-Garantie.

Weitere Assets im Wert von 3,2 Mrd. € darf die Bank selbst direkt in den Markt verkaufen. Außerdem fordert die EU im Gegenzug für die genehmigten Ländergarantien in Höhe von insgesamt 10 Mrd. € eine Privatisierung der Bank bis 2018. Der Verkaufsprozess soll zu Beginn des neuen Jahres starten.

Insider gehen derzeit von einem Verkauf in zwei Teilen aus. Demnach könnte die profitable Kernbank, zu der unter anderem das Immobilien- und Firmenkundengeschäft gehören, an einr andere (Landes-)Bank gehen; die defizitäre Abbaubank, in der notleidende Kredite geparkt sind, an einen Finanzinvestor. Zu den potenziellen Käufern zählen angeblich chinesische Banken wie die Bank of China oder Apollo und Lone Star.