Der Ausverkauf der insolventen Hanjin Ship[ds_preview]ping geht weiter: MSC, Nr. 2 in der weltweiten Containerschifffahrt, hat die Anteile am Terminal in Long Beach übernommen und ist jetzt alleiniger Eigentümer.
Hanjin und MSC hätten einen entsprechenden Vertrag zum Verkauf von 54% der Anteile an Total Terminals International LLC in Long Beach unterzeichnet, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. MSC hielt zuvor bereits die restlichen 46%. Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der US-Wettbewerbsbehörden, heißt es.
Erst vor wenigen Tagen war Hyundai Merchant Marine (HMM) aus dem Bieterverfahren um den Terminal Long Beach ausgestiegen und hatte den Schweizern das Feld überlassen. Spekuliert wurde, dass dieser Schritt von den 2M-Partnern Maersk und MSC als Vorbedingung für eine Slot-Charter-Vereinbarung mit HMM verlangt worden ist.
Mit diesem Abschluss sei die finanziell angeschlagene Reederei mit dem Verkauf ihrer Vermögenswerte »auf der Zielgeraden« angekommen. Hanjin, einst die Nr. 7 der größten Container-Linienreedereien, hatte angesichts einer milliardenschweren Verschuldung Ende August Insolvenz anmelden müssen.
Der Verkauf wesentlicher Unternehmensteile gehört zu einem ganzen Maßnahmepaket für eine mögliche Restrukturierung. So war das Containergeschäft im Pazifik, zwischen Asien und den USA, zuvor bereits für umgerechnet 31,4 Mio. $ an die Korea Line gegangen, HMM hatte den Terminal im spanischen Algeciras übernommen.
Allerdings waren jüngst die Gutachter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Samil PricewaterhouseCoopers zu dem Schluss gekommen, dass die Liquidierung kostengünstiger ist als eine Restrukturierung. Das verbleibende Vermögen der Reederei bezifferten sie auf 1,53 Mrd. $, die jüngsten Verkäufe nicht eingerechnet. Die vom zuständigen Gericht gesetzte Frist zur Vorlage eines neuen Sanierungsplans läuft noch bis Frühjahr 2017.
Angesichts der wachsenden Sorge um eine mögliche Liquidierung von Hanjin Shipping hatte der Börsenkurs in Seoul zuletzt um knapp 21 % nachgegeben.
