Bulkermarkt im Abwärtssog

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Woche 50: Am Dry-Cargo-Markt ging es für größere Massengutfrachter diese Woche rasant bergab. Der Baltic Dry Index rutschte in der Folge deutlich um 144 auf 946 Zähler.

Bei erheblich verringerter Befrachtungsaktivität im Pazifik sowie im Atlantik lag der Durchschnittsertrag der <[ds_preview]strong>Capesize-Bulker auf den großen Zeitcharterrouten nach herben Einbußen in der ersten Wochenhälfte am Freitag bei nur noch rund 6.700 $/Tag – um rund 28% niedriger als vor Wochenfrist. Allerdings konnten die Reeder die Raten zum Wochenschluss stabilisieren.

Den Tiefpunkt hatte der Spot-Chartermarkt am Donnerstag mit 6.600 $/Tag erreicht. Die Marktabkühlung sorgt zwar für Ernüchterung bei den Tonnage-Providern, ist aber für diese Jahreszeit kurz vor Weihnachten nichts Ungewöhnliches. Zumindest könnten viele Schiffe auf dem jetzigen Niveau wohl noch so eben ihre Betriebskosten decken, erklärte ein Makler. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gebe es für das neue Jahr, weil Anfang der Woche ein paar mehr Januar-Ladungen ex Brasilien zirkuliert worden seien, hieß es.

Auch für die Panamaxe war der Höhenflug bei den Raten mit Charter-Tageserträgen von 12.000 $ nur von kurzer Dauer. Im Wochenverlauf rutschte das Niveau um 21% auf nur noch 9.500 $/Tag ab. Je nach Region traf es die beschäftigungssuchenden Frachter mehr oder weniger hart.

Während der Markt im Nordatlantik noch relativ ausgewogen gewesen sein soll, kamen die offenen Tonnage-Positionen im Nordpazifik bei stark verringerten Anfragen unter großen Druck.

Für die Supramax- und Handysize-Bulker herrschte am Spotmarkt noch genug Nachfrage, um die Tageserträge stabil bei rund 10.100 bzw. 8.500 $ zu halten. Während die Aktivität im asiatisch-pazifischen Raum etwas an Schwung verlor, blieb der Markt im Atlantik Maklern zufolge sehr aktiv.

Für Rohöl- und Produktentanker brachte die Woche ordentliche Zugewinne, wobei erstere weiterhin von erhöhten Verschiffungsmengen vor Inkraftreten der OPEC-Förderkürzung profitierten. Supertanker der VLCC-Klasse verbesserten ihre Einnahmen im Spotgeschäft auf der Route vom Persischen Golf nach Fernost im Wochenverlauf um fast 16% auf rund 86.500 $/Tag. Etwa ebenso steil (auf 39.500 $) zogen die Erträge der Suezmax-Tanker bei Frachtabschlüssen auf der Route von Westafrika nach Europa an.

Im Containersegment glückten den Linienreedereien bei Exportbuchungen von Asien nach Europa laut Shanghai-Index SCFI erneut kurzfristige Ratenverbesserungen. Der Spot-Frachtpreis für Verschiffungen von Shanghai zu den europäischen Nordrange-Häfen kletterte demzufolge um 116 auf durchschnittlich 1046 $/FEU. (mph)