Oetker-Gruppe regelt Nachfolge

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Richard Oetker (Foto: Oetker)
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Die Oetker-Gruppe hat nach dem geplanten V[ds_preview]erkauf von Hamburg Süd eine weitere wichtige Entscheidung getroffen. Der bisherige Finanzchef Albert Christmann übernimmt von Richard Oetker die Spitzenposition.

Der Beirat hat in seiner heutigen Sitzung eine Entscheidung u?ber die Nachfolge von Richard Oetker nach dessen altersbedingtem Ausscheiden aus der Funktion des persönlich haftenden Gesellschafters und aus der Gruppenleitung getroffen.

Demnach wird der bisherige Finanzchef der Gruppe, Albert Christmann, im Laufe des kommenden Jahres sowohl den Vorsitz der Geschäftsfu?hrung des Nahrungsmittelunternehmens als auch die Vertretung der Nahrungsmittelsparte in der Gruppenleitung u?bernehmen. Ein genauer Zeitpunkt fu?r die Übergabe ist noch nicht festgelegt worden. Fu?r die Nachfolge von Christmann als Finanzchef sei eine interne Besetzung vorgesehen, hieß es in einer Mitteilung.

Damit übernimmt zum ersten Mal in der Geschichte des Traditionsunternehmens ein Manager die Konzerngeschicke, der nicht aus der Familie stammt. Damit endet ein lang währender Streit zwischen den acht Kindern von Rudolf-August Oetker, dem Enkel des Firmengründers, um die Besetzung der Spitzenpositionen und die Strategie der Gruppe.

Verkauf von Hamburg Süd

Die Oetker-Gruppe, zu der die Sparten Lebensmittel, Bier, Sekt, Hotels und eine Chemie-Tochter zählen, hatte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um fast 12 % auf 12,2 Mrd. € steigern können. Zuletzt hatte das Unternehmen jedoch angekündigt, nach mehr als 80 Jahren seine Reederei-Sparte Hamburg Süd im kommenden Jahr mit allen Aktivitäten, Tochtergesellschaften sowie dem »wesentlichen Geschäftsvermögen« an das dänische Unternehmen Møller-Maersk zu verkaufen.

Hamburg Süd, Maersk
Das Containerschiff »Rio de la Plata« (Foto: Hamburg Süd)

Die Reederei hat rund 6.000 Mitarbeiter und trug mit Erlösen von etwa 6,1 Mrd. € knapp 50% zum Gesamtumsatz der gesamten Gruppe bei. Offizielle Gewinn- und Verlustzahlen gibt es nicht, da für die Tochterunternehmen seit jeher keine detaillierte Bilanz ausgewiesen wird.

Bekannt ist dagegen, dass 93 % des Umsatzes von der Containersparte der Hamburg Süd stammt, der Rest von der Bulker- und Tankerflotte, die unter dem Namen Rudolf A. Oetker (R.A.O.) firmiert. Deren Zukunft bliebt während der Verhandlungen mit Maersk zunächst noch offen.