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Die Fa. Fassmer hat sich einen weiteren lu[ds_preview]krativen Auftrag des Bundes gesichert. Die Werft an der Weser soll ein 114 Mio. € teures Vermessungsschiff für das BSH bauen.

Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die Berner Werft drei neue Polizeischiffe bauen soll. Gessamtwert: 165 Mio. €. Jetzt gesellt sich ein hochmodernes, besonders umweltfreundliches Schiff für die Flotte des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hinzu.

Der Name steht bereits fest: »Atair«. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Der offizielle Vertrag wird am morgigen Donnerstag unterschrieben.

Atair, Fassmer, BMVI
Die »Atair« von 1987 soll ab 2020 durch einen modernen Neubau ersetzt werden (Foto: Wikipedia/Eindahmer)

Mit der »Atair« wird laut Mitteilung des Ministeriums die Seevermessung, Wracksuche und Umweltbeobachtung in Nord- und Ostsee ab 2020 besonders umweltfreundlich erfolgen. Der Neubau soll die gleichnamige Vorgängerin (51,4 m x 11,4 m, 950 BRZ) ersetzen, die auf der Kröger-Werft in Schacht-Audorf gebaut und vor 29 Jahren in Dienst gestellt worden war. Die Baukosten beliefen sich damals auf knapp 28 Mio. DM.

Die neue »Atair« soll als weltweit erstes seegängiges Behördenschiff mit Gasmotoren unter Verwendung von LNG angetrieben werden. Dadurch werde der Neubau besonders niedrige Abgasemissionen aufweisen, heißt es.

Helgoland-Fähre als Referenz

Fassmer hatte zuvor als erstes LNG-Schiff die Helgoland-Fähre für die AG Ems abgeliefert. Das knapp 80 m lange Schiff war der erste Neubau überhaupt mit einem solchen Antriebssystem unter deutscher Flagge. Dadurch werden Feinstaub fast vollständig eliminiert sowie Schwefeldioxid-, Stickoxid- und Kohlendioxid-Emissionen deutlich verringert. Der Neubau erfüllt außerdem die Anforderungen des »Blauen Engels« für umweltfreundliches Schiffsdesign.

Das allererste LNG-betriebene Behördenschiff ist allerdings die in Bremen eingesetzte Baggerschute »Greenports 1« des Hafendienstleisters bremenports, die bereits erste Testfahrten absolviert hat. Für 4,9 Mio. € wurde sie auf der niederländischen Werft Shipyard Constructions Hoogezand Nieuwbouw (SCHN) in Foxhol erbaut.

Die 70,50 m lange, 10,50 m breite und 2,90 m tief gehende »Greenports 1« soll den regelmäßigen Transport von Hafenschlick aus Bremerhaven zur Baggergutdeponie Bremen-Seehausen übernehmen. Die Schute mit einem gas-diesel-elektrischen Antrieb basiert auf zwei Motoren der Firma Sandfirden Technis BV. Der Vorrieb erfolgt über zwei Schottel-Ruderpropeller, die Geschwindigkeit soll etwa 9 kn betragen.

Betankung per Lastwagen

Die beiden jeweils 6 m³ fassenden Flüssigerdgas-Tanks wurden in den Bug des Schiffes eingebaut. Im Betrieb wird das LNG dann in Bremen oder in Bremerhaven per Lastwagen gebunkert. Dies ist etwa alle zwei bis vier Wochen fällig.