Paris will sich Einfluss bei STX France sichern

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Foto: STX
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Die französische Regierung will sich ihren[ds_preview] Einfluss bei der zum Verkauf stehenden STX-Werft in St. Nazaire sichern. Selbst eine Verstaatlichung ist nicht ausgeschlossen. Als einziger Bieter ist derzeit Fincantieri im Rennen.

Christophe Sirugue
Staatssekretär Christophe Sirugue

Der französische Staat hält derzeit eine Sperrminorität von 33,34% an der Tochterwerft der koreanischen STX-Gruppe. Es sei nicht vorgesehen, diesen Anteil zu verringern, versicherte der Staatssekretär im Industrieministerium, Christophe Sirugue, in einem Interview mit Les Échos. Denkbar sei vielmehr, den Anteil über das Staatsunternehmen DCNS sogar noch zu erhöhen.

Die auf Marineschiffbau spezialisierte Werftengruppe habe bereits Gespräche mit Fincantieri geführt. Sollte nationale Interessen in Gefahr geraten, sei nicht einmal eine Verstaatlichung der Traditionswerft in St. Nazaire gänzlich ausgeschlossen, so Sirugue.

Der Staatssekretär reagierte damit auf Sorgen der Gewerkschaften und der Belegschaft der Werft vor einer Übernahme durch Fincantieri, einem Mitbewerber im Bau von Kreuzfahrtschiffen. Befürchtet wird ein Jobabbau und ein möglicher Technologietransfer nach China, wo die Italiener erst in diesem Jahr ein Joint Venture mit CSSC gegründet haben.

Fincantieri ist im Bieterverfahren um den französischen Standort der insolventen STX Shipbuilding and Offshore als einziger möglicher Käufer übrig geblieben. Die niederländische Damen-Gruppe und auch DCNS sind demnach aus dem Rennen. Bis zum 3. Januar soll die Entscheidung des Insolvenzgerichts fallen. Dank seiner Sperrminorität könnte der französische Staat eine Übernahme verhindern.

Der Verkauf von STX France war von dem Bieterverfahren für die koreanische Werftengruppe abgekoppelt worden. Der Verkaufsprozess war ausgesetzt worden, nachdem ein Angebot eines britischen Investors als nicht ausreichend zurückgewiesen worden war.