Spotmarkt Woche 3: Ladungsflaute lässt Tankerraten purzeln

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An den Fracht- und Chartermärkten ging es vergangene Woche überwiegend abwärts. Deutliche Einbußen am Spotmarkt erlitten vor allem Tanker, sowohl im Rohöl- als auch im Produktentransport.

Zwar wird die verfügbare Schiffskapazität im Tankersek[ds_preview]tor in Nordeuropa sowie im Mittelmeer durch nautische Einschränkungen aufgrund von Vereisung in einigen wichtigen Häfen (Ostsee) und schlechten Wetterverhältnissen (Sperrung der türkischen Meerengen) eingeschränkt. Doch ist die Charternachfrage Maklerangaben zufolge kurzfristig so stark zurückgegangen, dass auch logistische Engpässe nicht ausreichen, um die Fracht- und Charterraten zu stützen.

Der Baltic Dirty Tanker Index, der Ratenentwicklung für Rohöltanker aller Größenklassen abbildet, sank im Wochenverlauf um 30 auf 997 Zähler. Besonders für Suezmax- und Aframax-Tanker wurden erheblich schwächere Frachtabschlüsse gemeldet. Vor allem im Mittelmeer, in Nordeuropa und in Westafrika (Suezmaxe) sackten die Raten zweistellig ab.

Laut Clarksons Platou verringerten sich die durchschnittlichen Tageseinnahmen im Spotgeschäft um 23% auf 21.420 $ für Suezmaxe und um 13% auf 21.781 $ für Aframaxe. Vergleichsweise gut konnten sich dagegen die VLCC behaupten, für die es einen größeren Zustrom von Ladungen in den westafrikanischen Häfen gab.

Auch im Persischen Golf hätten sich die Weltskala-Raten trotz einer Beruhigung der Tonnagenachrage überraschend gut behauptet, berichteten Schiffsmakler. Der durchschnittliche Tagesertrag für VLCC quer über alle Routen gab Clarksons zufolge nur um 3% auf 38.416 nach.

Im Dry-Cargo-Sektor standen die Raten für Panamax-, Supramax- und Handysize-Bulker durchweg unter Druck, während Capesize-Bulker zur Wochenmitte dank hoher Charteraktivität im Atlantik klare Zugewinne verbuchen konnten.

Gegen Ende der Woche geriet auch der Capesize-Markt ins Trudeln, allerdings lag die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft am vergangenen Freitag mit rund 11.900$/Tag immer noch deutlich über dem Niveau der Vorwoche (10.300 $). Mit Blick auf Chinesisch Neujahr Ende Januar wird erwartet, dass die Befrachtungsaktivität im asiatisch-pazifischen Raum schon diese Woche weiter nachlässt.

Am Chartermarkt für Containerschiffe profitierten die Reeder von einer Zunahme der Charteranfragen für Tramp-Schiffe unter 4.000 TEU. Eine Reihe von Linien hätten noch einen dringenden Bedarf vor Chinesisch Neujahr decken müssen, war aus dem Markt zu hören. Raten-Indices wie der New ConTex und der Howe Robinson Index stiegen in der Folge leicht an. (mph)