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Die Bremer Landesbank [ds_preview](BLB) streicht 200 Stellen. Das Geldinstitut war wegen fauler Schiffskredite in Schieflage geraten und zu Beginn des Jahres von der NordLB übernommen worden.

Derzeit beschäftigt die BLB rund 1.000 Mitarbeiter in Bremen und Oldenburg. Der neue Vorstandsvorsitzende des Instituts, Christian Veit, bestätigte gegenüber dem WESER-KURIER, dass 20% der Jobs gestrichen werden sollen. Details sollten im ersten Halbjahr 2017 erarbeitet und in den kommenden drei Jahre umgesetzt werden.

Bremer Landesbank, BLB, Veit
Christian Veit, Vorstandschef der BLB (Foto: BLB)

Vorher stünden auch Überlegungen zur künftigen Geschäftsstrategie der Bank an. Überschneidungen mit den Geschäftsfeldern der NordLB sollen künftig beseitigt werden. Das könnte auch den gesamten Bereich der Schiffsfinanzierung betreffen, ist zu hören. Es wird spekuliert, dass sämtliche Aktivitäten künftig in Hannover bei der NordLB gebündelt werden.

Die BLB hatte 2008 mehr als 1000 Schiffe im Portfolio. In den letzten drei Jahren war der Bestand um rund ein Drittel reduziert (650 Einheiten im Wert von 6,5 Mrd. €) worden und soll laut Veit bis Mitte dieses Jahres weiter auf rund 500 Schiffe abgesenkt werden.

Wegen ihrer »faulen« Kredite im Schifffahrts-Portfolio hatte die Bremer Landesbank im vergangenen Jahr Wertberichtigungen von insgesamt 1 Mrd. € vornehmen müssen und für das Geschäftsjahr einen Verlust in Höhe eines hohen dreistelligen Millionenbetrages angekündigt. Weil rund 400 Mio. € an Eigenkapital zur Krisenbewältigung fehlten, blieb nur der Verkauf an die NordLB, zuvor einer von drei Gesellschaftern neben der Stadt Bremen und dem Sparkassenverband Niedersachsen.

Christian Veit war im Dezember neuer Vorstandsvorsitzender der BLB geworden. Gemeinsam mit Risikovorstand ist Andreas Hähndel ersetzen beide die ehemaligen Vorstände Stephan-Andreas Kaulvers und Heinrich Engelken, die im Zuge der Übernahme durch die NordLB ihre Ämter niedergelegt hatten.