Großkredite von Banken für Shipping stark gesunken

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Nicht bloß die deutschen Banken, sondern a[ds_preview]uch die internationalen Institute mussten im Schiffsfinanzierungsgeschäft vergangenes Jahr sehr viel kleinere Brötchen backen.

Die Krise der Offshore-Industrie, der Einbruch bei Schiffbauaufträgen und umfangreiche Verzögerungen von Neubauablieferungen sorgten dafür, dass die Finanzierungsumfänge 2016 stark zurückgingen. Daran lassen auch jüngste Kapitalmarktdaten aus London keinen Zweifel.

Laut dem Daten- und IT-Dienstleister Dealogic verringerte sich das Volumen an syndizierten Krediten für den Seeschiffs- und Offshorebereich um rund 70% auf rund 32 Mrd. $. 2015 waren es noch über 104 Mrd. $. Den schwersten Einbruch verzeichneten die Banken laut Dealogic bei Kunden im Offshore-Bereich, wo angesichts des schwachen Ölpreises im großen Stil Projekte verschoben und abgebrochen wurden. Gerade einmal 2,7 Mrd. $ stemmten Banken gemeinsam in Konsortien für Offshore-Finanzierungen, weniger als ein Zehntel des Vorjahresvolumens (2015: rund 35 Mrd. $).

Der Umfang der syndizierten Schiffs- und Reedereikredite sank um fast 60% auf 28,3 Mrd. $. Weder das Neubau- noch das Second-Hand-Geschäft lieferten im vergangenen Jahr wesentliche Impulse für neue Finanzierungen.

Laut dem Schiffsmakler Clarkson Platou ging die Zahl der neu bestellten Schiffe um fast 70% auf unter 500 zurück. Sale & Purchase-Transaktionen kamen dem Broker zufolge nur auf ein Volumen von 12,4 Mrd. $, gegenüber fast 23 Mrd. $ im Jahr 2015.

Stabil präsentiert sich dafür die Riege der führenden Schiffsbanken. Laut Dealogic bildeten wieder einmal die norwegische DNB Markets (4 Mrd. $), die US-amerikanische Citi Bank (3,2 Mrd. $) und die dänische Nordea (3 Mrd. $) das Top-Trio am Syndizierungsmarkt für Schiffskredite.

Anders als 2015 findet sich für 2016 keine deutsche Bank unter den Top 10 bei Dealogic. Seinerzeit rangierte die KfW Bankengruppe mit einem bereitgestellten Volumen von 3,5 Mrd. $ auf Platz 5.