Print Friendly, PDF & Email

Die taiwanesische Containerlinienreederei [ds_preview]Yang Ming hat Details der geplanten Rekapitalisierung bekannt gegeben. Ein Aspekt ist ein höherer Eigner-Anteil für die Regierung.

Nach der Ankündigung Taipehs, die Schifffahrt des Landes mit einem 1,9 Mrd. $ schweren Programm zu unterstützen, habe man auch eigene Pläne zur Verbesserung der Wettbewerbsposition entwickelt. Damit sollen die Bilanz und die Liquidität umgehend verbessert werden, heißt es in einem Schreiben an die Kunden von Yang Ming, das der HANSA vorliegt.

Yang Ming hat wie die allermeisten Wettbewerber im Zuge der Krise auf den Märkten große finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Allein in den vergangenen beiden Jahren summierten sich die Verluste auf über 650 Mio. $. Nach dem Kollaps des koreanischen Carriers Hanjin und weiterer Verwerfungen hatte sich Taipeh zu einem groß angelegten Rettungspaket genötigt gesehen. Davon sollte neben Yang Ming auch die größte, allerdings private Reederei Evergreen profitieren.

Ein wichtiger Teil der finanziellen Konsolidierung sind Kapitalspritzen von neuen Investoren. »Den Anfang machen verschiedene Regierungsinstitutionen und private Akteure, inklusive Banken und Finanzinstitute«, schreibt Yang Ming. Dafür werden neue Aktien ausgegeben. Mit der Unterstützung der Regierung erhoffe man sich, zusätzliche Investoren zu gewinnen.

Denn der Staatsanteil an der aktuellen Nr. 8 der Linienschifffahrt soll im Zuge der Rekapitalisierung steigen – und zwar »weit über« die 33,3 %, die das nationale Transportministerium bereits hält. Die Behörde habe die Reederei in den vergangenen schweren Monaten tatkräftig unterstützt, unter anderem bei Anhörungen im taiwanesischen Parlament.

»Meldungen sind falsch«

Den Kunden verspricht Yang Ming, auch weiterhin allen Verpflichtungen nachzukommen. Anders lautende Gerüchte seien haltlos und falsch. Man sei bislang nicht an seine Gläubiger mit der Bitte um eine Restrukturierung herangetreten und habe das auch nicht vor. »Die Prognosen für 2017 sind für Linien-Carrier positiv, wir werden auch künftig in der Lage sein, Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu ergreifen«, heißt es in dem Schreiben weiter.

Man werde am konservativen Vorgehen festhalten. Sollte der Markt jedoch neue politische Unterstützung erforderlich machen, sei man bereit, das 1,9-Mrd.-Programm der Regierung anzuzapfen.

Fusion mit Evergreen verworfen

Eine mögliche Fusion von Yang Ming und Evergreen wurde ebenfalls zwischenzeitlich debattiert, inzwischen aber verworfen, weil es zu kompliziert wäre, ein halb-staatliches (Yang Ming) mit einem privat geführten Unternehmen zu verschmelzen und zudem beide Reedereien unterschiedlichen Allianzen (Evergreen/Ocean Alliance, Yang Ming/The Alliance) angehören, heißt es.