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Die asiatische Genting Group, Eigner von v[ds_preview]ier deutschen Werften und einer der Hoffnungsträger für die hiesige Schiffbau-Industrie, hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Es wird ein Jahresverlust von einer halben Milliarde Dollar erwartet. 

In einer außerplanmäßigen Mitteilung teilte das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in Hongkong seinen Anteilseignern und Aktionären jetzt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 mit.

Demnach ist ein Nettoverlust von 500 Mio. bis 550 Mio. $ zu erwarten. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein drastischer Einbruch. Seinerzeit stand ein Gewinn von 2,1 Mrd. $ zu Buche. Die endgültige Bilanz soll nach weiteren Prüfungen im März vorgelegt werden.

Der Eigner der Bremerhavener Lloyd Werft sowie der »MV Werften«-Gruppe führt das schlechte Ergebnis auf verschiedene Faktoren zurück, vorrangig auf Einmaleffekte und Wertminderungsverluste. In das Geschäftsjahr fällt unter anderem die Übernahme der Nordic Yards in Wismar, Warnemünde und Stralsund vom russischen Milliardär Vitaly Yusufov, die später unter der Marke MV Werften zusammengefasst wurden und wo künftig eine ganze Serie von Kreuzfahrtschiffen und Flusskreuzern gebaut werden soll.

In der Gewinnwarnung zählt Genting-CEO Tan Sri Lim Kok Thay einmalige Kosten beim organisatorischen und finanziellen Aufbau der MV Werften-Gruppe zu den belastenden Faktoren. Negativ zu Buche schlug außerdem, dass die Vorjahresbilanz angesichts eines einmaligen 1,6 Mrd. $ großen Gewinns durch eine »Reklassifizierung« des Investments bei der Kreuzfahrtreederei Norwegian Cruise Line deutlich besser ausgefallen war.

Zudem konnten seinerzeit über 650 Mio. $ durch einen Verkauf von Anteilen an NCL erzielt werden. Darüber hinaus mussten für 2016 rund 300 Mi. $ Wertminderungsverluste im Geschäft mit NCL verbucht werden.

Ob und wenn ja in welcher Form ein derartiger Verlust Auswirkungen auf das operative Geschäft und das Engagement in Deutschland haben könnte, teilte Genting nicht mit.