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Auch 2017 heißt es im Rahmen der tradition[ds_preview]sreichen Bremer »Eiswette«: Alles im Fluss auf dem Fluss.

Trotz Nachttemperaturen von rund -10 Grad, war die Frage am 6. Januar, ob »de Werser geiht« oder »steiht«, am Bremer Punkendeich eindeutig zu beantworten: Die Eisprobe der Eiswettgesellschaft von 1829 ergab auch 188 Jahre nach der ersten, früher für Handel und Schifffahrt wichtigen Zeremonie das mittlerweile altbekannte Ergebnis.

Für eine Premiere sorgte hingegen die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS): Der erst kurz vor Weihnachten getaufte neue Seenotrettungskreuzer »Berlin« für die Station Laboe fuhr seinen ersten Einsatz, obwohl noch nicht offiziell in Dienst gestellt. Mit dem Tochterboot »Steppke« brachten die Seenotretter den 99 Pfund schweren Schneider samt seinem heißen Bügeleisen und der Flasche Eiswettkorn trockenen Fußes auf die andere Weserseite.

Die 1985 gebaute bisherige »Berlin« hatte 1994, im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Station Laboe, bereits bei der Eiswette Flagge gezeigt. Ihre Vorgängerin »Theodor Heuss« nahm sogar drei Mal – 1977, 1980 und 1984 – teil (und bereits 1960 während ihrer Borkumer Zeit).

»Seit 1956, in diesem Jahr also zum 63. Mal, sind die Seenotretter mit einer Rettungseinheit dabei. In der Regel handelt es sich um ein Schiff, das sich ohnehin zur turnusgemäßen Generalüberholung in Bremen befindet«, teilte die DGzRS mit.

Eiswettschneider Peter Lüchinger kommentierte im Rahmen der Veranstaltung erneut mit »spitzer Zunge« bundesdeutsche und bremische Politik. Im Herbst 2016 hatte er auf der Fassmer-Werft in Berne eine andere traditionelle Zeremonie vollzogen: Bei der Kiellegung eines neuen 10,1 Meter langen Seenotrettungsbootes, finanziert aus den Spenden der Eiswettgenossen und ihrer Gäste, legte er eine Glück bringende Münze in den Rumpf ein.

Für die Seenotretter sei der besondere Einsatz bei der Eiswette »Ehre und Dank zugleich«, hieß es weiter. Beim Eiswettstiftungsfest rund zwei Wochen nach der Eisprobe wird für sie gespendet. 2016 kam dabei die Rekordsumme von 450.000 € zusammen. Gemeinsam mit dem Sammelergebnis des diesjährigen Stiftungsfestes am 21. Januar wird das Geld in den 10,1-Meter-Neubau fließen. Er soll noch in diesem Jahr getauft werden – mit Bezug auf die Eiswette.