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Der Aufsichtssrat von DHT Holdings hat das unverbi[ds_preview]ndliche Übernahmeangebot des Wettbewerbers Frontline Ltd. von John Fredriksen als »unangemessen« zurückgewiesen.

Erst in der vergangenen Woche hatte Frontline einen Aktientausch offeriert. 1 DHT-Papier wäre gegen 0,725 einer Frontline-Aktie eingetauscht worden. Das entspräche einem Stückpreis von 5,09 $. Zudem habe Frontline durch Aktienkauf (15 Millionen) bereits 16% der Anteile übernommen, hieß es.

Eine mögliche Fusion der beiden Börsen-gelisteten Reedereien würde einen Tanker-Giganten mit allein 40 Großtankern schaffen. Frontline besitzt eine Flotte von 20 VLCC, 15 Suezmax, 13 LR2- sowie 2 Produktentanker und drei MR-Tanker, betreibt zudem sieben weitere Schiffe unter Third Party Management. Die Flotte von DHT umfasst 19 VLCCs und 2 Aframax-Tanker.

Nach einer umfassenden Überprüfung, die in Abstimmung mit ihren Finanz- und Rechtsberatern durchgeführt worden sei, sei der Entschluss gefallen, dass »der Vorschlag von Frontline völlig unzureichend und nicht im Interesse des Unternehmens oder seiner Anteilseigner ist«, teilte die Reederei mit.

Bei der Offerte von Frontline sei das Unternehmen deutlich unterbewertet. Es sei ein »opportunistischer« Versuch, DHT am Tiefpunkt des Zyklus zu erwerben«, sagte Aufsichtsratschef Erik Lind. »Wir sind überzeugt, dass ein unabhängiges Unternehmen deutlich mehr Wert für die Aktionäre hat.«

DHT hatte sofort nach Bekanntwerden des Übernahmeangebots einen sogenannten »Aktionärsrechtsplan« (poison pill) in Kraft gesetzt, der ein Jahr gelten soll. Dieser sieht vor, dass die Aktioänre zu einem festgelegten Preis weitere Anteile kaufen können. Er tritt aber erst in Kraft, wenn ein möglicher Käufer 10% oder mehr der Stammaktien (15% bei institutionellen Investoren) erwerben sollte oder aber Frontline die Beteiligung weiter erhöhen sollte.

DHT hatte in der vergangenen Woche vergleichsweise starke Quartalszahlen präsentiert und die Bestellung von zwei weiteren VLCC (319.000 dwt) bei Hyundai angekündigt. Frontline hat 12 Neubauten bestellt, darunter drei weitere VLCC. Eine gemeinsame Flotte hätte dann 93 Einheiten.

Das von DHT vermeldete Nettoergebnis von 17,8 Mio. $ lag zwar deutlich unter dem des Vorjahres (32,4 Mio. $), war aber besser als von Analysten erwartet worden war. Auch das EBITDA von 49,7 Mio. $ hatte die Prognose von 41 Mio. $ übertroffen.