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Der kombinierte Verkehr hat für den Hafen Kiel hohe Bedeutung. Eine neue Direktzugverbindung an die Adria, die heute gestartet wurde, soll das Geschäft weiter vorantreiben.

Im italienischen Triest wurde die neue Linie zwischen der Adria und der Ostsee offiziell eröffnet. Der Kie[ds_preview]ler Hafenchef Dirk Claus sagte in einem Grußwort: »Dies ist ein bedeutender Schritt für den Logistikstandort Kiel. Der Zug ist die ideale Verbindung für den schnellen Gütertransport zwischen Ostsee und dem östlichen Mittelmeer.«

Die Endpunkte des Zuges Kiel und Triest sind gleichzeitig Ausgangspunkte für  Fährlinien nach Skandinavien und in die Türkei. Initiator der Direktzugverbindung ist das Logistikunternehmen Ekol. Der Weitertransport von und nach Schweden erfolgt mit den Schiffen der Stena Line. Claus weiter: »Der neue Direktzug wird weitere Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagern und ist ein Vorzeigeprojekt auf dem europäischen TEN-T-Korridor zwischen Adria und Ostsee.«

03 Intermodaler Verkehr via Kiel

Der Direktzug startet jeden Mittwoch in Triest und trifft am Folgetag in Kiel ein. Er besteht aus sechzehn Doppeltaschenwagen und kann 32 Ladeeinheiten befördern. Akzeptiert werden Trailer, Wechselbrücken und Container. Zunächst wird die Schienenverbindung einmal je Woche und Richtung bedient. Die Transitzeit für die 1.360 km lange Strecke beträgt 26 Stunden. Der Schwedenkai stärke damit seine Hub-Funktion für Nordeuropa, so der Hafenchef weiter.

Claus zeigte sich überzeugt, dass der intermodale Verkehr zwischen dem Ostseeraum und dem Mittelmeer weiter stark an Bedeutung gewinnen wird. Im vergangenen Jahr hatte das Segment im Kieler Hafen um 4% zugelegt und erstmals mehr als 29.000 Einheiten abgefertigt. Das größte Wachstum verzeichnete die Verbindung von und nach Verona, die fünfmal je Woche und Richtung bedient wird. In diesem Jahr sollen es auch dank der Triest-Verbindung mehr als 30.000 Einheiten werden.

Der Bund hatte unlängst zugesagt, den Rangierbahnhof Kiel-Meimersdorf im Rahmen des Sofortprogramms Seehafen-Hinterlandverkehr II dahingehend zu ertüchtigen, dass Güterzüge mit einer Länge von 740 m (bisher max. 550 m) einfahren können. Die Arbeiten werden im Jahr 2018 durchgeführt und sind für den Hafen unbedingt notwendig. Schon in diesem Jahr soll zudem der Rangierbereich des Schwedenkais mit einem zusätzlichen Gleis ausgestattet werden, um die Zugbereitstellung zu optimieren und zusätzliche Verladeslots anzubieten.