Print Friendly, PDF & Email

Wachstum durch Investitionen – so lautet das Motto der Landesregierung in Niedersachsen zur Hafenentwicklung. 57 Mio. € sollen in diesem Jahr für die Erweiterung und Modernisierung ausgegeben werden. Große Zuversicht herrscht hinsichtlich des JadeWeserPort.

Niedersachsens Wirts[ds_preview]chafts- und Hafenminister Olaf Lies hat weitere Investitionen des Landes in den Hafen Niedersachsen angekündigt: »Wir machen unsere Häfen fit für die Zukunft. Dabei setzen wir auf Wachstum durch Investitionen. Es ist das gemeinsame Bestreben des Landes und unserer Hafenwirtschaft, Standort- und Wettbewerbsvorteile des Hafens Niedersachsen auszubauen und zu sichern.«

»Um die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Häfen weiterhin zu sichern und zu stärken, investieren wir in 2017 rund 57 Millionen Euro in die Hafeninfrastrukturen und entwickeln passgenaue lokale Hafenentwicklungskonzepte. Unsere Botschaft ist klar: Investitionen in unsere Häfen sind Investitionen in die Zukunft.«

Rund 8 Mio. € sollen dabei am Standort Brake in die Sanierung und Erweiterung der Südpier, die Modernisierung der Umschlaganlagen und die Schaffung eines neuen Bahnübergangs fließen. In Cuxhaven ist vorgesehen, rund 30 Mio. € zu investieren u.a. durch die Fertigstellung des Liegeplatzes 4 und der Offshore-Basis. Im Emder Hafen werden für rund 16 Mio. € die Planfeststellung für den Großschiffsliegeplatz vorbereitet und die Nesserlander Schleuse saniert. Dort soll Ende 2017 die erste Durchfahrt im Probebetrieb möglich sein.

Hafenbilanz 2016 »ordentlich«

Erfreut zeigte sich Lies über die Zuwächse im Container- und Stückgutbereich im vergangenen Jahr. Vor allem ein Plus bei Windenergiekomponenten und Forstprodukten habe sich insgesamt positiv ausgewirkt, leider hätten aber die Rückgänge bei den Massengütern wie z.B. Kohle und Rohöl nicht kompensiert werden können. Im Vergleich der vergangenen fünf Jahre sei die Gesamtbilanz von 2016 trotzdem »ordentlich«, sagte Lies.

Profitiert vom Zuwachs im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich haben vornehmlich die Hafenstandorte Emden, Brake und Cuxhaven. Auch die Entwicklung des JadeWeserPorts stimme zuversichtlich, sagte Lies: So konnte der Containerterminal Wilhelmshaven sein Umschlagsvolumen von rund 427.000 TEU im Jahr 2015 um rund 13 % auf rund 482.000 TEU im vergangenen Jahr steigern.

Lies: »Die Zeit arbeitet für den JadeWeserPort. Die Container-Schiffe werden immer größer und immer mehr Reeder erkennen mittlerweile die Vorzüge dieses jungen Hafens. Jüngstes Beispiel: Die Entscheidung der weltgrößten Reeder-Allianz, der OCEAN-Alliance, den JadeWeserPort ab April anzulaufen. Damit sind ab April acht Reeder in Wilhelmshaven vertreten. Ich hoffe, dass sich der Containerumschlag bereits im nächsten Jahr in Richtung 1 Mio. TEU entwickeln wird, dann werden wir auch mit den Planungen zur 2. Ausbaustufe beginnen.«

Lies fordert Hafenkooperation ›Hafen Norddeutschland‹

Vor dem Hintergrund des Urteils zur Fahrrinnenanpassung der Elbe forderte Minister Olaf Lies Hamburg erneut dazu auf, aktiv an der Entwicklung einer norddeutschen Hafenkooperation mitzuwirken. »Machen wir uns nichts vor: Bis die Fahrrinnenanpassung tatsächlich kommt, wird noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen. Aber die Zeit drängt: Die Konkurrenz der ZARA-Häfen ist groß. Es ist an der Zeit, einen wirklich zukunftsfähigen ›Hafen Norddeutschland‹ zu kreieren, mit Bremerhaven, mit Wilhelmshaven und natürlich mit Hamburg. Es wäre fatal für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn wir hier jetzt eine Entwicklung verschlafen und nicht die richtigen Weichen stellen würden.«

Um die Entwicklung der Häfen und der maritimen Wirtschaft weiter voranzubringen, sei es wichtig, zukunftsweisende Themen wie die Digitalisierung und den Breitbandausbau der Häfen oder neue Entwicklungen im Bereich alternativer Treibstoffe, wie z.B. den Antrieb durch Flüssigerdgas, kurz LNG, aktiv mit zu gestalten. Nur wenn es gelinge, die Häfen untereinander als auch mit der Schifffahrt und den Unternehmen der maritimen Wirtschaft zu vernetzen, könne man die Wettbewerbsfähigkeit drer Häfen langfristig stärken, sagte Lies.

LNG-Standort Wilhelmshaven?

In diesem Zusammenhang wies Minister Olaf darauf hin, dass in Niedersachsen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur 10 Mio. € europäischer Fördermittel zur Verfügung stünden. Der Hafen Wilhelmshaven könnedabei eine zentrale Rolle spielen und der Importterminal für LNG werden, sagte Lies: »Wilhelmshaven verfügt über ausgezeichnete Standortbedingungen, um ein Importterminal für LNG zu errichten. So könnte Wilhelmshaven als zentraler Umschlagspunkt bei der LNG-Versorgung anderer Standorte in Niedersachsen und Deutschland fungieren. Das schließt auch eine Zusammenarbeit mit Brunsbüttel ein. Wir könnten uns gut ergänzen.«